Steilküstenabbrüche – Warnung vor Wanderungen in gefährlichen Küstenbereichen

Steilküstenabbruch
Steilküstenabbruch

Die über tausend Kilometer lange Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns hat mehrere markante Steilküsten vorzuweisen. Die weißen Kreidefelsen auf der Insel Rügen sind auch eines der Markenzeichen der Urlaubsregion. Leider gehen derzeitig von diesen Wahrzeichen aber auch einige lebensbedrohende Gefahren aus, welche von einigen Ortsunkundigen nicht wahrgenommen oder schlicht ignoriert werden. Dass man die aufgestellten Warnschilder ernst nehmen muss, wurde erst wieder am Ende des letzten Jahres deutlich, als an der Steilküste am Kap Arkona eine Familie von den herabstürzenden Erdmassen überrascht und ein junges Mädchen darunter begraben wurde. Seit diesem tödlichen Unfall kam es an der Küste Mecklenburg-Vorpommerns zu weiteren Abbrüchen. Auf der Insel Usedom brach ein großes Stück der Steilküste in der Nähe des Ostseebades Bansin heraus. Auch auf der Insel Hiddensee kam es an der Steilküste des Dornbuschs zu stärkeren Abbrüchen, weshalb der Zugang zu diesem Teil der Insel inzwischen auch gesperrt wurde.

Die derzeitige Wetterlage macht ihr weiteres, um die Gefahren zu vergrößern, welche von den Steilküsten ausgehen. Dank des feuchten Wetters, in den letzten Wochen hatte es viel geregnet, sind die Böden der Küsten mit Wasser vollgesogen. Der einsetzende Frost lässt nun dieses gespeicherte Wasser zu Eis gefrieren, welches aufgrund seiner Kräfte dafür sorgt, dass kleinere und größere Stücke aus der Steilküste herausbrechen können. Und diese Gefahr sollte man nicht unterschätzen, denn man gefährdet sich nämlich nicht nur, wenn man unterhalb der Steilküste wandert, sondern auch, wenn man sich auf eventuell vorhandenen Wanderwegen bewegt, welche sich direkt oberhalb der Steilküste befinden. Die Kreidefelsen der Insel Rügen und die anderen Steilküsten des Landes Mecklenburg-Vorpommern sind zwar schöne Ziele für Wanderungen, man sollte diese aber nicht außerhalb der Saison unternehmen.

Zu den gefährdeten Abschnitten auf der Insel Usedom zählen die Küsten der Ostseebäder Zempin, Stubbenfelde, Ückeritz und Bansin. Für Wanderungen am winterlichen Ostseestrand sollte man daher auf die Ostseebäder Heringsdorf und Ahlbeck im Osten, beziehungsweise die im Norden der Insel Usedom gelegenen Ostseebäder wie Zinnowitz oder Karlshagen bevorzugen. Da auf der Insel Hiddensee der Dornbusch gesperrt ist, kommt hier nur der Strand von Neuendorf bis Kloster in Betracht. Auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst sollte man die Steilküste zwischen dem Ostseebad Ahrenshoop und Wustrow meiden, vor dem inzwischen auch schon gewarnt wird. Hier sollte man für eine Wanderung den Strand zwischen den Ostseebädern Prerow und Zingst bevorzugen.

Auf der Insel Rügen gibt es mehrere Bereiche, welche von Steilküstenabbrüchen bedroht sind. Hierzu zählen nicht nur das schon in die Schlagzeilen gekommende Kap Arkona und die Kreidefelsen im Nationalpark Jasmund, sondern auch die Steilküsten des Mönchguts. Hier sind die Küsten der Ostseebäder Sellin und Göhren betroffen. An der mecklenburgischen Ostseeküste sollte man in den nächsten Monaten unter anderem die Steilküstenabschnitte der Ostseebäder Heiligendamm und Kühlungsborn meiden. Wichtig ist aber vor allem, dass man die aufgestellten Warnschilder und Sperrungen nicht ignoriert. Es gibt schließlich genug Strände in Mecklenburg-Vorpommern, von denen in dieser Jahreszeit keine Gefahren ausgehen.