Fantakel – Festival der freien Figurentheater in Mecklenburg-Vorpommern 2012

Eine der wohl am schwierigsten zu beantwortenden Fragen ist wohl diejenige, bei der man wissen will, ob das Huhn oder das Ei zuerst da war. Mit dieser Frage beschäftigte sich auch die Kinderbuchautorin Kirsten Boie, nach dessen literarischer Vorlage gestaltete das Figurentheater Gingganz aus dem niedersächsischen Meensen das Puppenschauspiel Was war zuerst da? Während die Erwachsenen das Problem wohl nur aus der Sicht der Konsumenten betrachten, werden die kleinen Zuschauer dieses aus dem Blickwinkel der Produzenten zu sehen bekommen. Die Hauptfigur des Stückes ist die junge Henne Gerlinde, welche aus dem alltäglichen Trott des Eierlegens ausbrechen will und anfängt Fragen den anderen Hennen zu stellen. Da diese die Fragen nicht beantworten können oder wollen, begibt sich das das Hund Gerline auf Wanderschaft, um jemanden zu finden, der ihr diese Frage beantworten kann. Was war zuerst da? Das Ei oder das Huhn? Diese Frage werden auch die Figuren des Puppentheaters nicht eindeutig beantworten können, dass sich mit dem Problem beschäftig, die wahrhaftige Antwort wird wohl immer offen bleiben. In diesem Puppenspiel wird man die beiden Gründer des Figurentheater Gingganz, Mechthild und Michael Staemmler, auf der Bühne erleben können.

Seitdem das Figurentheater Gingganz im Jahre 1984 von Mechthild und Michael Staemmler ins Leben gerufen wurde, kann dieses Puppentheater schon auf eine recht große Anzahl an Auszeichnungen zurückblicken. Auch für das Stück, welches sie beim diesjährigen Fantakel aufführen werden, bekam Puppenspieler Michael Staemmler schon einen Preis als bester Schauspieler beim internationalen Figurentheaterfestival im polnischen Torun verliehen. Dies ist zwar schon gut zwölf Jahre her, aber ein gutes Indiz für ein hochwertiges Programm. Im Gegensatz zu dem Stück Was war zuerst da? richtet sich Heute:Faust! oder Alles Goethe an ein erwachsenes Publikum. Bei diesem stellt sich die Frage nach dem was kommt, wenn alles getan ist. In diesem Fall steht Johann Wolfgang von Goethe vor dem Problem ein Buch zu vollenden und der Frage,, was passiert, wenn er damit fertig ist. In die Rollen von Goethe, seiner Mutter und des nervigen Herrn Eckermann aus Winsen an der Luhe wird Michael Staemmler schlüpfen.

Die Aufgabe die der Schutzengel Glittra zu bewältigen hat, ist schwieriger als ihm lieb sein dürfte. Sein Schützling Martin ist ein kleiner sechsjähriger Junge mit einer Vorliebe für risikobehaftete Abenteuer. Auf humorvolle Weise setzt das Theater Fusion aus Berlin das Kinderbuch Glittras Auftrag von Peter Pohl auf der Bühne um und zeigt den jungen Zuschauern unterhaltsam auf, dass sie am besten auf sich selbst aufpassen, denn auch Schutzengel können nicht überall sein. Etwa an dieselbe Altersklasse richtet sich das Erfreuliche Theater aus Erfurt. Ihr Puppentheaterstück Die Reise zum Mittelpunkt der Erde ist keine Inszenierung eines der bekannten Bücher von Jules Verne, sondern die abenteuerliche Reise von Professor Lindenbroock und Arne Saggnusson durch die Welt. Bei dieser Inszenierung setzen die Erfurter Puppenspieler auf eine minimalistische Auswahl an Requisiten. Ein altes Bettgestell wird zum Raumschiff, zum Segelschiff oder zum Aufzug, welche die Kulisse für die phantasievollen Abenteuer der beiden Reisenden bilden. Der Gedanke an Jules Verne war aber dann doch nicht allzu weit von dem Stück entfernt, dass eine Parodie auf die verschiedensten Science Fiction Romane darstellt.

Termine

22. September 2012

16:00 Uhr – St. Spiritus
Glittra der Engel – Theater Fusion

19:30 Uhr – St. Spiritus
Heute:Faust! oder Alles Goethe – Figurentheater Gingganz

23. September 2012

11:00 Uhr St. Spiritus
Was war zuerst da? – Figurentheater Gingganz

16:00 Uhr – St. Spiritus
Die Reise zum Mittelpunkt der Erde – Erfreuliches Theater