Tag des offenen Denkmals 2012 – Holz

das Pfarrwitwenhaus von Greifswald
das Pfarrwitwenhaus von Greifswald

Die Stadtbilder der alten Hansestädte sind geprägt von imposanten Gebäuden aus Backstein. Dass aber der Baustoff Holz eine wichtigere Bedeutung bei der Errichtung von Gebäuden hat, könnte man daher leicht übersehen. Nachdem es im letzten Jahr um die Architektur des 19. Jahrhunderts ging, wird in diesem Jahr der Baustoff Holz das Thema vom Tag des offenen Denkmals sein. Das Angebot dieses Jahres wird sich deutlich von den vorherigen Jahren unterscheiden, denn während sonst nur die Baudenkmale im Fokus der Besichtigungen standen, wird es 2012 auch um das sogenannte lebendige Holz gehen, welches man in Parks und Gärten vorfinden kann. Was man zu leicht vergessen kann, ist die Tatsache, dass auch Parkanlagen ein Bestandteil der Baugeschichte sind und mit dem jeweiligen Bauensemble eng verbunden sind. Daher wird man am 9. September nicht nur zahlreiche Gebäude besichtigen können, sondern im Arboretum des botanischen Gartens der Universität Greifswald auch einige wertvolle Baumbestände.

Wer den interessanten Vorträgen im Rathaus lauschen möchte, muss auch in diesem Jahr pünktlich vor Ort sein, um einen der begehrten Sitzplätze im Bürgerschaftssaal zu bekommen. Auch in diesem Jahr wird es zwei Vorträge geben, welche sich mit dem Thema des Jahres im Zusammenhang mit der Greifswalder Stadtgeschichte beschäftigen. Um 10:00 Uhr wird Felix Schönrock einen Vortrag über den Handel mit Bauhölzern und ihrer Verwendung im 17. und 18. Jahrhundert halten. Etwa um 10:45 heißt es dann Riegel, Stiele, Deckenbalken, das hölzerne Greifswald im Mittelalter, wenn der Andre Lutze sich mit der Verwendung von Bauholz in den mittelalterlichen Bauwerken Greifswalds beschäftigt. Anscheinend konnten in diesem Jahr die Greifswalder Beiträge termingerecht erstellt werden, denn um 11:30 Uhr wird Astrid Ewald die Ergebnisse dem Publikum vorstellen. Da diese Publikation in einer recht geringen Auflage von nur 750 Stück erscheint, hat man zumindest am ersten Tag die besten Chancen ein Exemplar davon abzubekommen.

Auch in diesem Jahr wird es am Nachmittag eine Stadtführung mit Felix Schönrock und Andre Lutze geben. Diese Stadtführung wird sich im Speziellen mit den verschiedensten Holzkonstruktionen beschäftigen und beginnt um 14:30 Uhr. Der Treffpunkt wird wie in den Jahren zuvor vor dem Rathaus sein. Bei den Führungen zum Tag des offenen Denkmals hat man die seltene Gelegenheit Gebäude besichtigen zu können, welche sonst nicht öffentlich zugänglich sind. Daher sollte man die Gelegenheit nutzen, sich kompetent durch die Stadt führen zu lassen und seine Heimatstadt mal aus einem anderen Blickwinkel besser kennenzulernen. Das Angebot an diesem Tag ist recht vielfältig. Da einige Führungen zeitgleich stattfinden, sollte man sich die interessantesten davon heraussuchen.

Die Universität Greifswald bietet auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Angebote an. Um 11:00 Uhr beschäftigt sich Dr. Birgit Dahlenburg mit den Marmorimitationen in der Aula der Universität. Auf den ersten Blick erkennt man es nicht sofort, dass die Ausschmückung des Raumes eigentlich aus Holz gefertigt wurde und nur eine Farbgebung besitzt, welche Anschein erwecken soll, das die Inneneinrichtung aus teuererem Material besteht. Im Zoologischen Museum der Universität Greifswald kann man wiederum um 10:00 und 14:00 Uhr über die vielfältige Nutzung von Holz im Tierreich informieren, denn nicht nur Menschen nutzen das Holz für die Errichtung ihrer Behausungen, sondern auch Tiere wie Biber und Borkenkäfer. Auch die theologische Fakultät bietet um 14:00 Uhr eine Führung durch die Gustaf-Dalman-Sammlung an. Zur selben Zeit findet im Arboretum eine Führung statt, welche sich mit den dort befindlichen lebenden Hölzern beschäftigt.

Dass man Holz nicht nur für die Errichtung von Gebäuden nutzen kann, sondern auch für den Bau von Schiffen, kann man bei der Führung durch die Museumswerft sehen. Unter dem Motto Der Weg des Holzes, vom Baum zur Planke wird den Besuchern die Verarbeitung des Holzes näher gebracht. Die Museumswerft ist an diesem Tag von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Für die Führungen gibt es keine festen Termine, denn diese werden sich nach der jeweiligen Nachfrage richten. Etwas abseits der anderen Ziele des Tages ist die Bockwindmühle in Eldena, welche wohl dasjenige Bauwerk sein dürfte, welches den höchsten Anteil an Holz besitzt.

Auch bei der Errichtung der Kirchen wurde Holz verwendet, weshalb auch diese in diesem Jahr mit von der Partie sind. Wegen der sonntäglichen Gottesdienste sind diese aber erst ab 11:00 beziehungsweise 11:30 Uhr für die Besichtigungen geöffnet. Zu den Angeboten in der Marienkirche findet man um 14:00 Uhr eine Führung an der Mehmel-Orgel, um 15:30 Uhr Führung über die Intarsien der Kanzel sowie um 16:00 Uhr Informationen über den hölzernen Dachstuhl der Kirche und dessen Sanierung durch Andre Lutze. Im Dom St. Nikolai wird es die Führungen nach Bedarf geben, während man in der Jacobikirche um 12:30 und 14:30 Uhr den den Dachstuhl besichtigen kann. In diesem Jahr ist auch die Josephkirche mit dabei. Hier beginnt die Führung um 11:30 Uhr. Das alte Elektrizitätswerk in der Marienstraße wird dann übrigens in den Kreis der Kirchengebäude aufgenommen. Nachdem von 9:30 bis 16:00 Uhr einige Führungen nach Bedarf angeboten werden, gibt es ab 18:00 Uhr eine Eröffnungsfeier.

Termin
9. September 2012