MenschMikrobe im Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald

Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald
Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald

Der hundertste Todestag von Robert Koch war zwar schon im Mai 2010, die zu diesem Anlass vom Robert Koch-Institut und der Deutschen Forschungsgemeinschaft gestaltetet Ausstellung ist nun in Greifswald angekommen. Das Alfried Krupp Wissenschaftskolleg und Universität Greifswald präsentieren die Ausstellung, die unter anderem auch das Lebenswerk des Mitbegründers der modernen Bakteriologie ehren soll, im Foyer des Alfried Krupp Wissenschaftskolleg. Mit seinen Forschungen bei denen er die Existenz des Tuberkelbazillus beweist, welcher für die zahlreichen Toten verantwortlich ist. Die Tuberkulose, deren wahre Ursache bis dahin keiner kannte, dezimierte allein die Bevölkerung in Deutschland um ein Siebentel. Mit Kochs Entdeckungen konnte in den Jahren darauf weitere Krankheitserreger identifiziert werden, sei es die Pest, der Typhus oder die Syphilis, für viele Erkrankungen konnte aufgrund der Forschungen zwar eine Behandlungsmöglichkeit gefunden werden, gegen andere Viren, wie diejenigen die beispielsweise AIDS auslösen, gibt es bis heute keine Heilung.

Die Wanderausstellung MenschMikrobe hat es sich zur Aufgabe gemacht, der Bevölkerung populärwissenschaftlich Wissen über die Menschen und deren Beziehungen zu Mikroben, Viren und Parasiten zu vermitteln. Nach Angaben der Initiatoren haben diese Ausstellung, die vorher schon in Berlin, Bonn, Würzburg, Münster, Hamburg, Jena, München, Tübingen, Lübeck und Heidelberg zu sehen war, über achtzigtausend Leute besucht. MenschMikrobe bietet nicht nur einen Einblick in die aktuellen Forschungsergebnisse, sondern wirft auch einen Blick zurück in die Zeit, bevor Robert Koch seine bahnbrechende Entdeckung gemacht hat. Neben einer Vorstellung der verschiedensten Mikroben, Viren und Parasiten, zeigen die Schautafeln aber auch das Leben der Menschen, die sich mit den verschiedensten Erregern infiziert haben, sowie den derzeitigen Stand der Wissenschaft, die sich mit der Bekämpfung dieser Erreger beschäftigt. Natürlich wird in dieser Präsentation auch auf die verschiedenen Möglichkeiten eingegangen, sich vor den Erregern zu schützen.

Einen Einblick über die Gestaltung der Ausstellungsobjekte und die Bandbreite der Ausstellung erhält man im Ausstellungskatalog, den man übrigens auch auf der offiziellen Seite von MenschMikrobe finden kann. Der Rundgang durch die Ausstellung mit gläsernen Ausstellungswänden wird durch zahlreiche interaktive Exponate ergänzt, so dass sich dieser nicht nur auf das Lesen beschränkt. Ein Bereich der sich speziell an die jüngeren Besucher wendet, macht die Ausstellung auch für Schulklassen aller Klassenstufen attraktiv. Bisher sollen es schon über tausend Schulklassen gewesen sein, die bei einer Führung ihr Wissen über das Thema vertieft haben. Neben den Führungen, die jeden Donnerstag um 18:00 Uhr angeboten werden, gibt es mehrere öffentliche Vorträge, bei denen renommierte Wissenschaftler über Themen aus dem Bereich Infektionsforschung reden werden. Die erste davon wird übrigens schon bei der Eröffnung am 15. Januar sein und Infektionen als gesellschaftliche Herausforderung als Thema haben. Der Eintritt zur Ausstellung MenschMikrobe und den vier öffentlichen Vorträgen ist übrigens kostenlos.

öffentliche Vorträge

15. Januar 2013 – 18:00 Uhr
Dr. Dr. h. c. mult. Jörg Hacker
Menschen, Seuchen und Mikroben – Infektionen als gesellschaftliche Herausforderung

28. Januar 2013 – 17:15 Uhr
Professor Dr. Stefan Hippenstiel
Die Lungenentzündung – Neues zu einer Volkskrankheit

4. März 2013, – 17:15 Uhr
Dr. Isabelle Bekeredjian-Ding
Staphylokokken und Pneumokokken – Pathogen-induzierte B-Zell-Regulation

12. März 2013 – 19:00 Uhr
Professor Dr. Dr. h. c. Helge Karch
Bakterielle Infektionskrankheiten und ihre aktuellen Gefahren für die Menschheit: Der Fall EHEC

Führungen
Donnerstag
18:00 Uhr

Öffnungszeiten
16. Januar bis 15. März 2013
Montag – Mittwoch + Freitag
9:00 – 17:00 Uhr;
Donnerstag
9:00 – 21:00 Uhr
Samstag
(nur 16. Februar und 9. März)
9:00 bis 17:00 Uhr
Alfried Krupp Wissenschaftskolleg