Stralsund Museum Stralsund – Nussknacker – Die Sammlung Adolf Heidenreich

Stralsund Museum Stralsund
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Ein Werkzeug zum Öffnen von Nüssen, einfacher kann man einen Nussknacker nicht beschreiben, was aber in vielen Fällen ihrer aufwendigen Gestaltung nicht gerecht wird. Passend zur baldigen Weihnachtszeit beschäftigt sich die letzte Sonderausstellung des Jahres im Museumsspeicher mit den Werkzeugen, die es den Leuten ermöglichen, die zumeist kalorienreichen Nüsse überhaupt konsumieren zu können. Drei Jahrzehnte Sammelleidenschaft sorgten für mehr als anderthalbtausend Exemplare, durch die der in Süddeutschland beheimatete Adolf Heidenreich seine umfangreiche Nussknackersammlung zu den größten der Welt zählen kann. In den letzten Jahren präsentierte er seine Schätze in zahlreichen Sonderausstellungen in ganz Deutschland, nun ist auch Stralsund an der Reihe. Die bekanntesten Exemplare sind die einfachen zangenförmigen Nussknacker aus Metall und die im Erzgebirge gefertigten zumeist uniformierten Holzfiguren, in deren Mündern die Nüsse geknackt werden, die Bandbreite ist aber deutlich größer, besonders wenn man den Blick weltweit schweifen lässt und auch einmal etwas tiefer in die Geschichte schaut.

Nussknacker besaßen schon die alten Griechen, nur waren diese zumeist nicht dekorativ, sondern auf die reine Funktion beschränkt. Ab dem 16. Jahrhundert begann man an den Höfen der Könige und Fürsten aufwendig gestaltete Nussknacker als Dekoration zu verwenden, die Beliebtheit im Volk sollte aber durch die Schließung der erzgebirgischen Bergbauminen folgen, wegen denen die einstigen Bergarbeiter sich ein neues Handwerk suchen mussten. Die Geschichte ist bekannt, neben dem bekannten Holzspielzeug fanden auch die typischen Weihnachtsdekorationen wie Räuchermännchen, Schwibbögen, Engel und natürlich auch die Nussknacker den Weg in die weite Welt. Aus der weiten Welt wiederum trug Adolf Heidenreich zahlreiche Modelle aus Asien, Afrika und Amerika zusammen, die eine große Bandbreite an Formgebung aufzeigen und die Vielfältigkeit an Materialien, aus denen diese hergestellt wurden. Die Exponate aus europäischen Ländern zeigen wiederum die Entwicklung auf, in der auch karikaturistische Anspielungen nicht fehlen dürfen. So befindet sich beispielsweise auch ein originaler Nussknacker mit dem Antlitz Napoleons im Bestand der gezeigten Privatsammlung.

Termin
16. November 2013 – 23. Februar 2014