Er ist wieder da!

Poller
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Er ist wieder da! Greifswalds Super-Poller ist eigentlich schon längst Geschichte, dank des aktuellen Schwarzbuches, welches der Bund der Steuerzahler Deutschland e.V. alljährlich herausgibt, rückt der technische Totalausfall einmal wieder in den Blick der Öffentlichkeit. Rein statistisch beträgt die Verschuldung des Bundes derzeitig 25421 Euro pro Kopf, eigentlich ein guter Grund die Schuldenuhr zurückzudrehen und die Summe zu verringern, aber dank unzähliger unsinniger Entscheidungen dürfte das wohl ein Kampf gegen die Windmühlen sein. Der Bund der Steuerzahler bemängelt in seiner Begründung nicht nur die mangelhafte Qualität des Pollers, auch die nicht kostendeckende Finanzierung der Polleranlage durch einen viel zu niedrig angesetzten Brückenzoll wurde bemängelt. Trösten können sich die Greifswalder mit der Tatsache, dass sie es wie übrigens auch die anderen Steuergeldverschwendern aus Mecklenburg-Vorpommern, nicht in die Top 10 geschafft des aktuellen Schwarzbuches geschafft haben.

Für 650000 Euro errichtete beispielsweise das Land Baden-Württemberg sechs Froschtunnel für eine mit weniger als vierhundert Exemplaren recht überschaubare Anzahl von Kröten die anschließend nicht das geringste Interesse zeigten, die für sie vorgesehenen Tunnel zu benutzen. Demgegenüber war das Interesse mit dem Poller unsanft in Berührung zu kommen, deutlich größer ausgeprägt, und bekanntlich führte ein dieser Vorfälle zu einer erfolgreichen Schadensersatzklage gegenüber der Stadt Greifswald. Interessant dürfte für die Greifswalder auch die Erfahrungen sein, welche Stadtwerke Wedel mit ihrem Verleih von Elektrofahrrädern machen mussten. Die fünfzig Elektrofahrräder wurden pro Jahr nur neunhundertmal ausgeliehen, was einen neben einem jährlichen Minus von 76000 Euro zuzüglich eines städtischen Zuschusses von 30000 Euro zu in den letzten drei Jahren zu Verlusten von über 300000 Euro geführt haben. Gespart wird in Wedel dann doch lieber bei der Volkshochschule und der Musikschule, als mangelhafte Konzepte zu überdenken.

Da der Landkreis Vorpommern-Greifswald der alleinige Gesellschafter der Flughafen Heringsdorf GmbH ist, sollte sich dieser am Ostseeflughafen Stralsund-Barth ein Beispiel nehmen. Der Flughafen welcher dank Pachteinnahmen aus den an einen Solarpark verpachteten Flächen zurzeit auf kommunale Zuschüsse verzichten kann, ist der einzige Regionalflughafen Mecklenburg-Vorpommerns, der positiv erwähnt wird. Zum Kopfschütteln ist die von der Europäischen Union erstellte Studie Development of EU Ecolabel and GPP (= Green Public Procurement) Criteria for Flushing Toilets and Urinals – Technical Report, die sich ernsthaft zwei Jahre lang mit den Spülgewohnheiten der Leute beschäftigt hat. Nach deren Erkenntnis soll der arithmetische Durchschnitt aus einer vollen Spülung und drei reduzierten Spülungen eine durchschnittliche Spülung sein. Und jetzt sage noch einer etwas gegen Greifswalds Super-Poller!

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