Schwerter zu Pflugscharen

Schwerter zu Pflugscharen
Schwerter zu Pflugscharen

Schwerter zu Pflugscharen

Schwerter zu Pflugscharen

Schwerter zu Pflugscharen – Die Friedensbewegung der damaligen DDR wählte das biblische Zitat zu ihrem Motto. Jemand der einen Pflug führt kann keine Waffe ergreifen, jemand der einen Pflug führt will etwas schaffen. Wenn alle Schwerter zu Pflugscharen umgeschmiedet sind, kann es keinen Krieg mehr geben. Fünfundzwanzig Jahre nach der friedlichen Revolution erinnerte die Greifswalder Domgemeinde am Reformationstag mit einer Schmiedeaktion an die Rolle der Kirchengemeinden, welche in dieser Zeit einen großen Beitrag zum Gelingen der Revolution geleistet hatten. Musikalisch untermalt von den Klängen der Posaunen begann der Kunstschmied Mirko Myslak aus Greifswald zusammen mit seinen beiden Lehrlingen aus einem Schwert eine Pflugschar zu schmieden.

Während das heiße Eisen langsam seine neue Form annahm, hatten die Anwesenden die Möglichkeit, ihre Thesen an eine Tür am Gustav-Adolf-Portal zu schlagen, so wie es vor fast fünfhundert Jahren der Mönch Martin Luther tat, der seine Thesen an die Tür der Wittenberger Schlosskirche befestigte. Fünfundneunzig Thesen sind es zwar nicht geworden, die ihren Platz an der Pforte fanden. Es war zwar das erste Schwert, welches Mirko Myslakzu einer Pflugschar umschmieden, mit seinem Endergebnis konnte er aber sehr zufrieden sein. An die Aufrechterhaltung einer Vision für eine gewaltfreie Welt appellierte währenddessen Dompfarrer Matthias Gürtler, der die gegenwärtigen Ereignisse auf der Welt mit Besorgnis sieht. Bis so eine friedliche Welt erreicht ist, müssen aber noch unzählige Schwerter zu Pflugscharen umgeschmiedet werden.