2. Akt Greifswald

1. Akt Greifswald
1. Akt Greifswald

Die Eröffnung vom 1. Akt Greifswald wirkte für einige Außenstehende vielleicht etwas irritierend, denn wenn ein Kamerateam eine größere Menschengruppe dabei filmt, wie sie von einem geschlossenen Geschäft zum nächsten wandert, dann wird bei einigen Leuten manchmal doch die Neugier geweckt. Und so kam es, dass die Gruppe ähnlich einer Lawine, auf ihrem Weg von der damals noch im Westend gelegenen Galerie STP zu der am Marktplatz gelegenen CDF-Filiale der Sparkasse Vorpommern mit der Zeit größer und größer wurde. Der Grund der durch die Stadt wandernden Menschenansammlung waren die in den Schaufenstern präsentierten Aktfotografien, welche einen Schaufensterbummel mit einem Ausstellungsbesuch verbanden. Das vom Fotografiefestival in Arles inspirierte Projekt kam offensichtlich gut an, denn auch im Jahre 2018 wird es eine Ausstellung geben, bei der auch wieder einige Schaufenster in der Altstadt mit einbezogen werden.

Im Vergleich zur ersten Ausstellung wählte man einen etwas günstigeren Zeitraum um die Bilder zu präsentieren, denn während man an verregneten Herbsttagen eher selten einen Einkaufsbummel macht, bietet sich das alljährliche Weihnachtsgeschäft sehr viel besser an, während dieser Zeit etwas mehr Aufmerksamkeit auf die mit Fotografien gestalteten Schaufenster lenken zu können. Waren es im letzten Jahr hauptsächlich Bilder, die im Rahmen eines erotischen Kalenders entstanden, sind es nun Künstler aus der Region, welche ihre Werke der Öffentlichkeit präsentieren können. Allein dank des verkaufsoffenen Sonntags (02. Dezember) und des Adventsshoppings (08. Dezember) dürften sie am Ende der Ausstellung deutlich mehr Leute als die Bilder des letzten Jahres gesehen haben. Auch der Zeitpunkt der Ausstellungseröffnung, genauer genommen sind es sogar zwei, ist günstiger, denn zu deren Zeitpunkt hat der Greifswalder Weihnachtsmarkt schon den zweiten Tag geöffnet und sorgt für eine belebte Altstadt.

Die diesjährige Wanderroute von Bild zu Bild tangiert den Marktplatz gleich zweimal. Zum ersten Mal wenn man die CDF-Filiale der Sparkasse Vorpommern verlässt und sich zu den Schaufenstern von Männermoden Krafczyk begibt, zum zweiten Mal wenn man sich zur Galerie STP begibt, wo die zweite Ausstellungseröffnung stattfinden wird. Neben den Schaufenstern von Männermoden Krafczyk sind es in diesem Jahr die Schaufenster von Möbel Mews, Augenoptik Manke, Lady M. und Marc O´Polo, die sich für einige Zeit etwas erotischer als sonst präsentieren. Für diesen Eindruck zeigen sich die erotischen Fotografien von Claudia Otto (Greifswald), Dieter Kittel (Saal), Frank Richter (Greifswald) und Kai Mueller (Rostock) verantwortlich. Das Motiv des Flyers für 2. Akt Greifswald wird man aber in keinem der besagten Schaufenster sehen können, denn dem künstlerischen Werk des slowakischen Fotografen Tono Stano wird in den neuen Räumlichkeiten der Galerie STP gehuldigt werden.

Tono Stano zählt international zu den bekanntesten Aktfotografen seiner Generation und namhafte Fotografiemuseen weltweit haben Werke von ihm in ihren Sammlungen. In Deutschlang zählt beispielsweise das auf zeitgenössische Kunst spezialisierte Museum Ludwig in Köln dazu. Dank ihren neuen Räumlichkeiten hat die Galerie STP nun die Möglichkeit unter dem Titel master pieces eine größere Retrospektive seiner Werke zu präsentieren. Damit kann sie zugleich auch ihrem Fokus auf osteuropäische Fotografie gerecht werden. Die Fotografien von Tono Stano sind in Schwarzweiß gehalten und zeigen zumeist weibliche Akte. Das bekannteste seiner Motive dürfte das Bild Sense sein. Die von der Galerie STP und der Sparkasse Vorpommern gemeinsam initiierte Ausstellung wird bis zum 26. Januar zu sehen sein. Die Vernissagen finden am 30. November um 17:00 Uhr in der Sparkasse beziehungsweise um 19:00 Uhr in der Galerie STP statt.