Der 400. Geburtstag der Greifswalder Dichterin Sibylla Schwarz fiel bislang dank der coronabedingten Einschränkungen nicht ganz so öffentlichkeitswirksam aus, wie es der Sibylla Schwarz e.V. eigentlich geplant hatte. Präsenzveranstaltungen waren in der ersten Jahreshälfte nicht möglich, Onlineveranstaltungen nicht das Gelbe vom Ei. Seit einiger Zeit sind Veranstaltungen wieder möglich, so dass mit dem Kurzfilm Das Haus ist mir zu kleine, das wohl aufwendigste Geburtstagsgeschenk der breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden kann. Produziert hat diesen Walter Baumgartner, welcher mit dem Theaters Vorpommern und der Medien und Informatikschule Greifswald zwei kompetente Partner gefunden hat, um das Leben und Werk von Sibylla Schwarz in einer multimedialen Form in die heutige Zeit zu transferieren.
Auf eine gewisse Weise tritt der Film in die Nachfolge von Sibylla Back in Town, nur dass es diesmal die Orte und Landschaften sind, welche sie einst zu ihren Gedichten inspirierten, im Fokus der Kamera stehen. Und so zeigen die Bilder des Film die Schönheiten der vorpommerschen Landschaft, welche Sibylla Schwarz einst auch durchwanderte, und Straßen und Plätze, welche sie einst durchschritt, untermalt von rezitierten Gedichten, die Mitglieder des Schauspielensembles des Theater Vorpommern zum Besten geben, und auf historischen Instrumenten gespielte Musik des Stralsunder Organisten Johann Vierdanck, der zur Zeit von Sibylla Schwarz lebte, und wohl auch unter dem Eindruck des Elends des Dreißigjährigen Krieges viele seiner Werke komponierte. Durch das aus Annette Fischer, Beata Seemann und Klaus Holsten bestehenden Ensemble La Recréation, welche zusammen mit Johannes Gebhardt und Peter Tenhaef die Filmmusik einspielten, wird auch die offizielle Premiere des Filmes musikalisch umrahmt.
Dieser wurde thematisch in fünf Kapitel unterteilt, zu diesen im Laufe des letzten Jahres Bilder aus Frätow und Greifswald eingefangen wurden, die zum Inhalt der jeweiligen Gedichte korrespondieren. Und so präsentieren sich die Lebensorte von Sibylla Schwarz im Laufe der Jahreszeiten, nur vierhundert Jahre später. Auf gewisse Weise ist selbst dieser Film schon ein Stück Zeitgeschichte, denn neben dem Dramaturgen Sascha Löschner, sind viele der Rezitierenden nicht mehr am Theater Vorpommern tätig. Zu der Premiere des Film Das Haus ist mir zu kleine lädt der Sibylla Schwarz e.V. in die Jacobikirche, wo er am 9. September um 20:00 Uhr gezeigt wird. Coronabedingt ist für die Veranstaltung ein gültiger Impfnachweis oder ein tagesaktueller Test nötig.
Mitwirkende
Annette Fischer, Annett Kruschke, Beata Seemann, Christian Hinrichs, Fares Abou Abeed, Feline Zimmermann, Frederike Serr, Jan Bernhardt, Johannes Gebhardt, Ilja Will, Klaus Holsten, Lutz Jesse, Mario Gremlich, Marcus Napieralla, Markus Voigt, Peter Tenhaef, Ronny Winter, Sarah Kirbach, Sascha Löschner, Stefan Freytag, Stefan Hufschmidt, Tobias Bode, Walter Baumgartner