PolenmARkT 2012 – Johnny Popiel

Für gewöhnlich endete der PolenmARkT immer mit einem Konzert im Theater. Wer daher glaubt dass das diesjährige Festival der polnischen Kultur in Greifswald nach dem Konzert mit dem Atom String Quartet vorbei ist, der irrt sich, denn wie heißt es so schön: Solange die dicke Frau nicht gesungen hat, ist die Oper noch nicht zu Ende! In diesem Fall ist es aber keine dicke Frau, sondern der polnische Tänzer Johnny Popiel und singen wird er bei seinem Auftritt im Theater Vorpommern auch nicht, sondern drei zeitgenössische Choreographien zeigen, die er nach Angaben des PolenmARkT speziell für dieses Festival geschaffen hat. Mit diesen Tanzperformances wird der PolenmARkT Neuland betreten, denn seit der Gründung vor gut fünfzehn Jahre konnte man bisher kein solches Angebot im Programmheft finden.

Dabei ist die Hansestadt Greifswald was zeitgenössischen Tanz betrifft führend in Mecklenburg-Vorpommern, denn mit TanZZeiT und Tanztendenzen gibt es sogar mehrere Veranstaltungsreihen, welche sich mit dem zeitgenössischen Tanz auseinandersetzen. Die nächste TanZZeiT, bei der zeitgenössische Choreographien von Sébastien Ramirez und Yaron Shamir im Focus stehen, wird übrigens am 13 April stattfinden. Auch wegen der Arbeit des BallettVorpommern dürfte dem Greifwalder Publikum der zeitgenössische Tanz nicht fremd sein. Wer den aktuellen Kulturkalender der Hansestadt Greifswald gesehen hat, dürfte die wohl etwas sehr menschliche Stehlampe ins Auge gefallen sein, welche das Titelbild markant dominiert. Unter diesem weißen Lampenschirm verbirgt sich Johnny Popiel, hinter dem Bild ein Ausschnitt aus einer seiner Performances, die am Freitag auf der Bühne zu sehen sein werden.

Heimliche Sehnsüchte heißt die erste Performance des Abends, in welcher sich Johnny Popiel mit dem Thema Liebe und Zärtlichkeit auseinandersetzt. Schon die Erwähnung eines Erotikon als Teil der Performance lässt diese etwas spezieller erscheinen. Vergänglichkeit ist das Thema der Performance Render of Memories. Mit Coco Chanel, Marylin Monroe und Maria Callas hat er sich drei weibliche Ikonen genommen, deren Tod eine gewisse Leere hinterlassen hat, die man nicht wieder auffüllen kann. Informationsüberfluss ist eines der Probleme, unter der die Gesellschaft heutzutage leidet. Allein die vielen mehr oder weniger unnützen Fernsehsender zeigen das Problem deutlich auf und mit der Performance Television auch Johnny Popiel. Bei seinen Performances arbeitete er mit der polnischen Fotografin und Grafikerin Monika Lisiecka zusammen, die wie er in Posen beheimatet ist.

Ein Ticket für die Performances von Johnny Popiel kostet 14.00 beziehungsweise 8.00 Euro. Inhaber des Festivalpasses bezahlen übrigens nur den ermäßigten Preis für die Veranstaltungen des PolenmARkT im Theater. Diese Tickets sollte man übrigens gut aufheben, denn mit diesen bekommt man für die anschließende Abschlussparty im IKuWo einen um 2.00 Euro günstigeren Eintritt. Bei dieser Party werden DJ Pixie vom Eastblock Music und Selektah PEhLE von Zonic auflegen. Hinter letzterem verbirgt sich kein anderer als Alexander Pehlemann, der schon bei der Eröffnung des diesjährigen PolenmARkT für die musikalische Untermalung sorgte. Wer die Musik aus Osteuropa und vom Balkan mag, dürfte bei dieser Party auf seine Kosten kommen, denn mit Balkan-Beats, Klezmer und Russendisko dürften die beiden DJs auch die letzten Partygäste auf die Tanzfläche locken. Der Eintritt für die Party im IkuWo beträgt 7.00 beziehungsweise 5.00 Euro ermäßigt. Mit dem Rabatt durch das Theaterticket wären es dann nur noch 5.00 beziehungsweise 3.00 Euro.

Termin

30. November 2012
19:00 Uhr
Theater Vorpommern

Abschlussparty

22:00 Uhr
IkuWo