Theater Vorpommern – Die Ballade vom traurigen Café

Theater Greifswald
Theater Greifswald

Die Liebe geht oft seltsame Wege und verursacht oft dabei mehr Leid als Freude. Wie tief die Abgründe sein können, welche sich dabei auftun können, zeigt die amerikanische Schriftstellerin Carson McCullers, in ihrem Werk Die Ballade vom traurigen Café. Die Protagonisten ihrer Geschichte siedelte sie in einer Kleinstadt in den Südstaaten an. Hier wohnt eine gewisse Amelia, ihres Zeichens Besitzerin des einzigen Ladens in der Stadt, den sie von ihrem Vater geerbt hat. Eines Tages steht ein kleiner und buckeliger Mann vor ihrer Tür, der sich als ihr Vetter Lymon ausgibt. Das Getratsche in dem kleinen Ort ist groß, als er von ihr freundlich aufgenommen wird. Allzu merkwürdig sind die beiden schon, zwischen denen sich eine Liebesgeschichte entwickeln sollte. Amelia, die große androgyne Frau, die äußerlich eher an einen Mann erinnert, und der kleine bucklige Mann sind offensichtlich der Beweis, dass die Liebe überall hinfallen kann, wobei man niemand weiß, wo das sein wird. Amelia richtet ihrer neuen Liebe ein Café in ihrem Haus ein, dass sich zum Mittelpunkt des Ortes entwickeln sollte, in dem sonst nur das abendliche Trinken von Alkohol die einzige Freizeitbeschäftigung darstellte.

Jedenfalls bis zu jenem Tag, an dem Marvin Macey zurückkehrte, der gerade wieder aus dem Gefängnis entlassen wurde. Da waren sie wieder die dunklen Seiten ihres früheren Lebens. Aus dem früheren Raufbold, der aus Liebe zu ihr zahm wurde und sie blind vor Liebe heiratete, wurde aus Liebeskummer nach dem Scheitern der kurzlebigen Ehe ein Schwerverbrecher, der für mehrere Jahre hinter Gittern wanderte. Der Anblick des verliebten Paares dürfte nicht unbedingt positive Gefühle in ihm geweckt haben, als er sich wieder in seinem Haus einquartierte. an dieser Stelle beginnt eine Dreiecksgeschichte zwischen den handelnden Personen, von denen keiner nachvollziehen kann, warum der jeweils andere den anderen liebt. Henry Macy versteht nicht was seine Frau an dem kleinen buckligen Lymon finden kann, der sich von ihn wiederum angezogen fühlt. Zwischen ihnen entwickelt sich eine Spannung, welche in einer gewalttätigen Auseinandersetzung entladen werden wird.

Liebe muss nicht immer etwas gemeinsames sein, Liebe kann auch einsam machen. Die Geschichte mit dem menschlichen Leid, dass die Liebe auslösen kann, welche nicht erwidert wird, erfährt im Greifswalder Theater am 28. September ihre Premiere. Es wird aber auch schon vierzehn Tage vorher eine Möglichkeit geben, zumindest einen Teil des Stückes bei einer öffentlichen Probe zu sehen. Zu den Angeboten, die das Theater Vorpommern im Rahmen der Greifswalder Kulturnacht macht, gehört neben einer mit fünf Euro sehr preisgünstigen Aufführung vom Kriminalstück Die Falle und einer Ausstellungseröffnung, auch die Möglichkeit diese Probe zu besuchen, die um 19:30 Uhr beginnen wird. Bei den öffentlichen Proben hat man auch die seltene Möglichkeit mit dem Regisseur Dirk Löschner und den Schauspielern ins Gespräch zu kommen. Zu diesen gehören neben einigen schon länger am Theater Vorpommern engagierten Schauspielern wie Markus Voigt, auch einige aus dem Theater Stendal mitgebrachte Ensemblemitglieder, wie beispielsweise die Hauptdarstellerin Claudia Lüftenegger oder Alexander Frank Zieglarski, welchen man in der Rolle des Marvin Macy erleben wird.

Termin

28. September 2012
19:30 Uhr