Festspiele im Schlossgarten Neustrelitz – Gräfin Mariza

Schlossgarten Neustrelitz
Schlossgarten Neustrelitz

Mit der Operette Gräfin Mariza steht bei den diesjährigen Festspielen im Schlossgarten Neustrelitz ein Werk des ungarischen Komponisten Emmerich Kálmán auf dem Spielplan. Diese stammt aus der sogenannten Silberne Operettenära der Wiener Operette dessen bekanntester Vertreter Franz Lehár bekannte Operette wie beispielsweise Die lustige Witwe, Der Zarewitsch oder Das Land des Lächelns schuf. Neben Komponisten wie Oscar Straus oder Eduard Künneke zählt auch Emmerich Kálmán zu den Vertretern dieser Epoche, dessen bekannteste Operette wohl die Die Csárdásfürstin sein dürfte. Neben dieser sorgten Die Zirkusprinzessin und die nun in Neustrelitz aufgeführte Gräfin Mariza für seinen Ruf als einer der weltweit bekanntesten Operettenkomponisten. Sein Handwerk lernte er an der Landesmusikakademie in Budapest wo er wie sein Komilitone Béla Bartók ein Schüler von Hans Koessler war. Nach der Uraufführung von Tatárjárás im Jahre 1908, sollte er in Wien, der damaligen Hauptstadt des Kaiserreiches Österreich-Ungarn, seine neue Heimat finden, wo zumindest bis 1938 zahlreiche Operetten, darunter auch Gräfin Mariza, entstanden sind.

Emmerich Kálmán siedelt die Handlung der Geschichte in seiner ungarischen Heimat an. Hier besitzt die reiche Gräfin Mariza ein Landgut, für das sie einen gewissen Bela Török als Gutsverwalter einstellt, hinter dem sich aber Graf Tassilo verbirgt, der unter finanziellen Problemen leidet. Während die Gräfin in der Stadt sich vor lauter Verehrern nicht zu retten weiß, versucht er genug Geld zu sparen, um die Mitgift für seine Schwester Lisa zusammenbekommen. Eines Tages trifft unerwartet die Gräfin auf ihrem Gut ein, um hier die angebliche Verlobung mit Baron Zsupán zu feiern. Dumm nur für sie, dass der erfundene Baron in Wirklichkeit aber existiert, dieser von seiner angeblichen Verlobung erfährt und diese in die Tat umsetzen möchte. Graf Tassilo wiederum betrübt der Gedanke, dass ein anderer Mann die Frau bekommen könnte, in die er sich verliebt hat. Seine Angebetete hört ihn singen und lässt mit der Zeit das heimliche Werben des Grafen zu, bis eines Tages ein Brief in ihre Hände fällt, mit welchem die wahre Identität ihres Gutsverwalters ans Tageslist gerät.

Enttäuscht von diesem Versteckspiel, welches sie für den Trick eines durchtriebenen Heiratsschwindlers hält, entlässt sie Graf Tassilo aus ihren Diensten. Die Geschichte der beiden Liebenden sollte sich aber am nächsten Tag wenden, als Graf Tassilos Tante, die Fürstin von Guddenstein eintrifft und ihm aus seiner prekären Situation heraushilft, indem sie das Geld für seine verpfändeten Ländereien zur Verfügung stellt. Von seiner drückenden Schuldenlast befreit, stellt Graf Tassilo für Gräfin Mariza wieder eine ebenbürtige Partie dar, die sie nun auch lieben kann, ohne die Befürchtung haben zu müssen, dass er nur hinter ihrem Geld hinterher wäre. Die Geschichte mit dem unerwarteten Happy End und die Musik des Stückes, die unter anderem auf die populäre Musik der 20ér Jahre zurückgriff, mochten schon seine Zeitgenossen so sehr, dass der Regisseur Hans Steinhoff die erste Verfilmung des Stoffes schon ein Jahr nach der Uraufführung der Operette in die Kinos bringen sollte.

Für die Inszenierung der Mecklenburgischen Landesbühne ist auch in diesem Jahr Operndirektor Wolfgang Lachnitt zuständig, welcher in den letzten Jahren viel für das Gelingen der Festspiele im Schlossgarten von Neustrelitz tat. Neben dem im letzten Jahr gespielten Bettelstudent, hat er mit seinen vorherigen Inszenierungen von Stücken wie beispielsweise Königin Luise – Königin der Herzen, Die Csárdásfürstin, Die lustige Witwe, Frau Luna, Im weißen Rössl und Königin Luise – Eine Königin tanzt sehr viel für den Ruf der Festspiele getan, die sich beim Publikum einer stetig wachsenden Beliebtheit erfreuen. Nach Angaben des Theaters soll der Vorverkauf für Gräfin Mariza zum derzeitigen Zeitpunkt sehr viel besser laufen, als in den Jahren zuvor. Für den Erfolg der diesjährigen Festspiele werden aber auch die Sängerinnen und Sänger verantwortlich sein, im Besonderen aber die aus Norwegen stammende Sängerin Tonje Haugland und der als einer der besten Wagner-Sängern der Welt geltende Alexander Geller, welche Gräfin Mariza und Graf Tassilo verkörpern werden. In diesem Jahr wird es übrigens auch wieder familienfreundliche Termine geben, denn an drei Tagen beginnt die etwa dreistündige Aufführung schon um 15:00 Uhr.

Termine

Freitag – 21. Juni 2013 – 20:00 Uhr
Samstag – 22. Juni 2013 – 20:00 Uhr
Sonntag – 23. Juni 2013 – 15:00 Uhr
Donnerstag – 27. Juni 2013 – 15:00 Uhr
Freitag – 28. Juni 2013 – 20:00 Uhr
Sonntag – 30. Juni 2013 – 18:00 Uhr
Donnerstag – 4. Juli 2013 – 18:00 Uhr
Freitag – 5. Juli 2013 – 20:00 Uhr
Samstag – 6. Juli 2013 – 20:00 Uhr
Sonntag – 7. Juli 2013 – 18:00 Uhr
Donnerstag – 11. Juli 2013 – 18:00 Uhr
Freitag – 12. Juli 2013 – 20:00 Uhr
Samstag – 13. Juli 2013 – 20:00 Uhr
Sonntag – 14. Juli 2013 – 15:00 Uhr