Opernale 2013 – „Aktionäre“ gesucht!

Opernale 2013 - Die-Bettleroper
Opernale 2013 - Die-Bettleroper

Mit Betteln hat die derzeitige Aktion des Opernale e.V. nicht wirklich etwas zu tun, obwohl sie dieses gerne betonen. Viel eher ist mit den Anfängen der öffentlichen philharmonischen Konzerte vergleichbar, deren Initiatoren im Vorfeld Abonnements verkauft haben, um so die Finanzierung der Veranstaltungsreihe abzusichern. Das interessierte Publikum bezahlte durch ihre Abonnements ihre Eintrittskarten, so dass die Veranstalter die Konzerte mit einem festen Budget planen und notwendige Anschaffungen tätigen konnten. Ähnlich verhält es sich nun auch bei den auf fünfhundert Stück limitierten Bettel-Oper-Aktien des Opernale e.V., mit dem sie einen Teil des für die Durchführung benötigten Budgets einsammeln wollen. In Zeiten drastischer Kürzungen im kulturellen Bereich und von der Landesregierung aufgezwungener Theaterfusionen, hat ein ehrenamtlich agierender Kulturverein es doppelt so schwer, die notwendigen Mittel zusammenzubekommen, die man für eine Inszenierung dieser Größenordnung benötigt.

Mit dem Verkauf aller Aktien, die rein rechtlich gar keine Aktien sind, sondern Gutscheine, welche man gegen Eintrittskarten eintauschen kann, wird der Verein etwa fünfzehn Prozent des auf hunderttausend Euro veranschlagten Budgets der diesjährigen Opernale zusammenbekommen können. Bei der kürzlich im St. Spiritus veranstalten Neuemission der Aktie konnte der Kulturverein den ersten Erfolg verbuchen. An dem Abend gut ein Fünftel der Aktien in Streubesitz über, wie das so schön im Börsianerdeutsch heißt. Im Gegensatz zu den Aktionären von Facebook & Co. werden die neuen Anteilseiger nur einen kleinen Verlust beklagen dürfen, denn fünf Euro des Verkaufspreises sind eine Spende für die Arbeit des Opernale e.V. und des Barockschloss Griebenow e.v. Der zu erwartende Gewinn wird aber deutlich größer ausfallen, denn mit einer Zeichnung der Bettel-Oper-Aktie kann man die Wahrscheinlichkeit der Durchführung der diesjährigen Opernale deutlich erhöhen. Erhöhen wird man damit auch das kulturelle Angebot in der Provinz, für das Veranstaltungen wie die Opernale einst ins Leben gerufen wurden.

Wenn die Finanzierung klappt, wird nun endlich die Bettleroper von John Gay und Christopher Pepusch aufgeführt, die eigentlich schon für das letzte Jahr angekündigt war. Wer die Angelegenheit verfolgt hat, weiß dass es am Geld lag, dass das Vorhaben in dieser Größenordnung nicht realisiert werden konnte. Aber trotz dieses finanziellen Mankos erfüllte der Verein seinen Anspruch, Kultur auf das Land zu bringen, indem sie mit ihrer Inszenierung von Die Bettler-Damen, welche Amélie Saadia, Barbara Ehwald, Katja Klemt und Lea Fink verkörperten, den vorpommerschen Freundinnen und Freunden der Oper auf das zukünftige Angebot Appetit machten. Somit bleibt für den Opernale e.V. zu hoffen, dass er in diesem Jahr das notwendige Geld für die diesjährige Opernale im Barockschloss Griebenow zusammenbekommt. Wer die ehrenamtlichen Arbeit des Vereins finanziell unterstützen möchte, kann die limitierten Bettel-Oper-Aktien auf der Homepage des Vereins erwerben.