Vom Fischer und seiner Frau, eines der bekanntesten deutschen Märchen, welches ursprünglich aus der Region Mecklenburg-Vorpommern stammt, wird in diesem Jahr neu verfilmt. Der Schauplatz der Handlung wird das kleine Fischerdörfchen Vitt sein, welches sich am Fuße der Steilküste in der Nähe vom Kap Arkona befindet. Das kleine Örtchen im Norden der Insel Rügen existierte schon vor der Zerstörung der Jaromarsburg und bot seitjeher einigen Fischerfamilien eine Heimat. Armut war an der Tagesordnung, denn als Fischer verdiente man auch in früheren Zeiten nicht viel. Den Reibach machten in diesem Fall eher die Hansestädte, die sich unter anderem mit dem Handel von Salzheringen eine goldene Nase verdienten, und den erworbenen Reichtum mit protzigen Bürgerhäusern, wie man sie beispielsweise in der Altstadt von Stralsund bewundern kann.
Die Fischer der Region lebten wiederum unter ärmlichen Verhältnissen, von denen einige erhalten gebliebene Fischerkaten zeugen. Im Fischerdörfchen Vitt sind davon dreizehn Exemplare erhalten geblieben, welche einen geschlossenen Dorfkern bilden und dank des Denkmalschutzes, den Bestimmungen des Denkmalschutzes, unter dem das gesamte Dorfensemble steht, wirkt es auf die Besucher fast so, als ob die Zeit in Vitt stehengeblieben ist. Der idyllische Ort an der Ostsee bot sich quasi fast von alleine an, dem Märchenfilm als ideale Kulisse zu dienen, obwohl die Ursprünge des Märchens eher in der Region der Insel Usedom zu suchen sind, denn von hier, genauergesagt aus der Stadt Wolgast, stammte Philipp Otto Runge, welcher das Märchen aufgeschrieben und den Gebrüdern Grimm für ihre Märchensammlung zugeschicht hatte. Die erste Fassung von Grimms Märchen erschien übrigens im Jahre 1812, also gut vor zweihundert Jahren.
Ursprünglich in plattdeutscher Mundart verfasst, kennt man Märchen Vom Fischer und seiner Frau heutzutage fast nur noch in der hochdeutschen Fassung. Anhand der regional abweichenden Mundarten, das Platt hat in jeder Region Norddeutschland einen etwas anderen Klang, konnte man den eigentlichen Ursprung der Geschichte in der Region des Achterwassers finden, welche seit jeher vom Fischfang lebte. Die Geschichte des Märchens ist schnell erzählt. Ein armer Fischer fängt einen verwunschen Fisch und lässt ihn wieder frei. Da er zu Hause, wie anscheinend auch heutzutage viele Ehemänner, nicht die Hosen anhatte, schickte ihn seine Frau wieder ans Meer um sich als Belohnung etwas zu wünschen. Und da er anscheinend bei seiner Hochzeit keinen guten Fang getätigt hatte, schickte ihn sein geliebter Hausdrachen immer wieder in Richtung Wasser, um sich immer größere Wünsche erfüllen zu lassen. Und wer die Geschichte kennt, der weiß dass der letzte Wunsch so dreist war, dass sie der Butt wieder in ihre armselige Behausung schickte, in der sie schon am Anfang der Geschichte gehaust hatten.
Die erste Klappe für Vom Fischer und seiner Frau fällt am 1. April, also noch einige Zeit vor der eigentlichen Urlaubssaison. Für die Besetzung des Filmes konnte man einige bekannte Schauspieler verpflichten. In den Hauptrollen werden Ralf Möller und Erika Marozsán zu sehen sein. Die ungarische Schauspielerin Erika Marozsán konnte man in einigen größeren deutschen Produktionen erleben, während man Ralf Möller schon aus zahlreichen Hollywoodproduktionen kennt. Einer seiner letzten Filme war beispielsweise The Tourist. Die Geschichte drumherum wird von einer zusätzlich geschaffenen Figur eines Leuchtturmwärters erzählt werden, der mit Maximilian Schell besetzt wurde. Die Premiere des Filmes soll übrigens auch noch in diesem Jahr stattfinden. Falls man seinen Ostseeurlaub auf der Insel Rügen dazu nutzen möchte, bei einem Ausflug zum Kap Arkona bei den Dreharbeiten vorbeizuschauen, sollte man aber den Strand unterhalb der Kreidefelsen meiden. Im Winter und im Frühling sind die Steilküsten am gefährlichsten, da es während dieser Jahreszeiten am ehesten zu Hangabbrüchen kommen kann.