Am 9. September findet überall in Deutschland der Tag des offenen Denkmals statt, wobei man im neuen Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, der mit seinen fünftausendvierhundertachtundsechzig Quadratkilometern Fläche der größte Landkreis Deutschlands ist, wohl mit die weitesten Wege haben dürfte. Inzwischen sind von den Veranstaltern schon einundvierzig Stationen in der Region bekanntgegeben worden, welche an diesem Tag, der sich im Speziellen um das Thema Holz drehen wird, für interessierte Besucher geöffnet sein werden. Da in der Region der mecklenburgischen Seenplatte in früheren Zeiten Gebäude und Kirchen aus Fachwerk errichtet wurden, wird man in diesem Jahr hauptsächlich Bauwerke besuchen können, die eine interessante Holzkonstruktion vorzuweisen haben.
Die hier verbreitete Bauweise von Gebäuden mit einer Fachwerkskonstruktion wird offensichtlich, wenn man sich die historische Befestigungsanlage der Stadt Neubrandenburg einmal etwas genauer anschaut. Während die für Neubrandenburg markanten Wiekhäuser erst nach dem Dreißigjährigen Krieg errichtet wurden, ein im mittelalterlichen Zustand rekonstruiertes Wiekhaus findet man übrigens in der Nähe des hiesigen Bahnhofs, sind die vier Stadttore, welche sich für den bezeichnenden Beinamen der Stadt Neubrandenburg verantwortlich zeigen, deutlich älter. Die mittelalterlichen Stadttore bestehen zwar offensichtlich aus Backsteinen, erhalten geblieben sind aber die historischen Dachstühle, welche man an diesem Tag in der Zeit von 10:00 bis 15:00 Uhr besichtigen kann. Wer sich für diese interessieren sollte, könnte an einer der drei Führungen teilnehmen, welche um 10:00, 11:00 und 12:00 Uhr angeboten werden.
Das Baumaterial Holz wurde auch in zahlreichen Kirchen verarbeitet, unter anderem auch in der Klosterkirche von Malchow. In dem ehemaligen Kloster, in das nach der derzeitigen Sanierung das Kulturzentrum von Malchow beheimatet sein wird, kann man um 11:30 einem Vortrag lauschen, welcher über die Sanierung der Gesamtanlage berichten wird. Wer sich persönlich vor Ort umschauen möchte, kann dieses auch bei einer Führung machen, welche um 14:30 Uhr durch die Räumlichkeiten des Klosters angeboten wird. Im der benachbarten Stadt Röbel, aus der einst die Nonnen nach Malchow kamen, kann man an diesen Tag zwei Sehenswürdigkeiten besichtigen. Zum einen handelt es sich um die Anfang des 19. Jahrhunderts errichtete Galerie-Holländer-Windmühle auf dem Mühlenberg, zum anderen um den historischen Getreidespeicher in der Klosterstraße 13b, welcher als einziger Kornspeicher in Röbel noch erhalten geblieben ist. Das heutzutage zu Wohnzwecken genutzte Bauwerk kann zwischen 14:00 und 16:00 Uhr besichtigt werden.
In der vorpommerschen Hansestadt Demmin kann man mit dem Lübecker Speicher an diesem Tag einen weiteren Getreidespeicher besichtigen. Um 11:00, 14:00 und 17:00 Uhr wird jeweils eine Führung durch den Fachwerkspeicher angeboten werden, welche sich mit der Bauweise und den historischen Lastenaufzügen beschäftigen wird. Wer sich gegen 14:00 Uhr am hiesigen Krankenhaus einfindet, kann bei einer etwa anderthalbstündigen Stadtführung teilnehmen, welche sich mit historischen Villen und dem Haus Demmin beschäftigen wird. In der Nachbarstadt Dargun wird es übrigens auch ein ähnliches Angebot geben. Die dortigen Stadtführungen, die an der Kloster- und Schlossanlage beginnen, fangen um 14:00 beziehungsweise 16:00 Uhr an. Zum Stadtgebiet von Dargun gehören auch mehrere Dorfkirchen. Die Mitte des 13. Jahrhunderts errichtete Johanniskirche mit dem dazugehörigem Pfarrhaus und der Scheune kann man zwischen 14:00 und 18:00 Uhr besichtigen, die neugotische Andreaskirche in Brudersdorf von 13:00 bis 17:00 Uhr. In beiden Kirchen werden zum Tag des offenen Denkmals auch Führungen angeboten, die sich aber nach der Nachfrage richten werden. Nach Bedarf werden übrigens auch die Führungen durch die Kirche in der Stadt Neukahlen durchgeführt.
In Kittendorf steht in diesem Jahr nicht das Schloss im Fokus der Veranstaltung, sondern die dortige Dorfkirche aus dem 13. Jahrhundert, die von 13:00 bis 17:00 Uhr für Besucher geöffnet sein wird. Dieselben Öffnungszeiten hat an diesem Tag auch die im Nachbardorf Bredenfelde beheimatete Dorfkirche vorzuweisen, die sich in unmittelbarer Nähe des im Tudorstil errichteten Schloss Bredenfelde befindet. Dieses kann man am Tag des offenen Denkmals auch besichtigen. Um 14:00 und 16:00 Uhr bieten die Schlossherren eine Führung durch die Räumlichkeiten des Schlosses, welches von einer von Lenné gestalteten Parkanlage umgeben ist. Weitere Schlösser sind das Jagdschloss Kotelow in Galenbeck, wo um 11:00 und um 14:00 Uhr eine Führung angeboten wird, sowie das Schloss Blücherhof Klocksin, wo der geführte Rundgang durch das Gebäude aber schon um 12:00 Uhr beginnt.
Die Führungen durch das Gutschloss in Ankershagen, das durch seinen einzigartigen Glasputz besticht und von einem barocken Garten umgeben ist, werden nach Bedarf durchgeführt. An Herrensitzen sind an diesem Tag noch die Neue Burg in Penzlin und das Gutshaus in Alt Kentzlin geöffnet. Während man in Penzlin nur eine Ausstellung über Johann Heinrich Voß sehen kann, ist das Programm in Alt Kenzlin schon tagesfüllend. Neben einer Ausstellung über die derzeitig stattfindende Sanierung des Gutshauses, wird es an diesem Tag weiterhin noch Lesungen, Vorträge und Wanderungen durch den benachbarten Wald geben. Das Gutshaus selbst wurde als Fachwerkbau errichtet und stellt einen für diese Zeit typisches Bauwerk dar. Deutlich älter als das Gutshaus ist die Burg Klempenow aus dem 13. Jahrhundert, in der man zahlreiche historische Holzkonstruktionen sehen kann.
Aus dieser Zeit stammt auch die Marienkirche in Waren an der Müritz. Von deren Turm hat man übrigens einen schönen Blick über die Altstadt und die Binnenmüritz. Der ehemalige Wasserturm der Stadt aus dem Jahre 1900 ist sonst nicht zugänglich, da sich hier Ferienwohnungen befinden. Zwischen 10:00 und 18:00 Uhr kann man diesen besichtigen, wobei um 10:00 und 18:00 Uhr Führungen durch den Turm angeboten werden. Zum Gebiet von Waren Müritz gehören auch die Dörfer Speck und Federow, deren Dorfkirchen am Tag des offenen Denkmals geöffnet sein werden. In der Region um Waren wird man an diesem Tag übrigens die höchste Dichte an offenen Baudenkmalen finden. Unter anderem zählen dazu die im 13. Jahrhundert errichtete Feldsteinkirche in Groß Gievitz, in der Führungen um 11:30 und 14:00 Uhr angeboten werden, die Kirche von Jabel und die romanische Kirche in Jabel-Lütgendorf, sowie die Grabkapelle mit dem umgebenden Park.
Im Ortsteil Hallalit findet man auch das längste Feldsteinhaus Deutschlands, das um 13:00 Uhr bei einer Führung besichtigt werden kann, und im Ortsteil Grubenhagen die Johanniskirche. Das sind aber längst noch nicht alle Dorfkirchen, die an diesem Sonntag Besucher erwarten. So kann man noch die Kirchen in Basedow, Groß Gievitz, Lärz, Lübkow, Lublow, Zirzow und Zislow besuchen. Führungen durch die Lärzer Kirche werden um 16:00 und 18:00 Uhr angeboten, während bei den anderen die Nachfrage ausschlaggebend ist. In Zislow wird übrigens nicht nur die Fachwerkkirche, sondern auch das Fritz-Reuter-Haus den Besuchern offenstehen. Etwas anders wird das Angebot in Alt Rehse am Tollensesee ausfallen. Hier steht der Steinbackofen des Dorfes im Zentrum um den an diesem Tag ein Programm gestaltet werden wird, das auch Live-Musik enthalten soll.
Die letzten drei Angebote führen uns wieder in drei Städte. Zum einen nach Malchin. Hier findet man in der Stadtmühle das hiesige Heimatmuseum, in dem nicht nur über die Geschichte der Wassermühle als technisches Denkmal informiert wird. Im Rahmen des diesjährigen Tag des offenen Denkmals findet, wie in den Jahren zuvor, das Museumshoffest statt. Am Anderen Ende des Landkreises, genauergesagt in der Stadt Wesenberg, ist die aus dem 13. Jahrhundert stammende Marienkirche geöffnet. Etwas nördlicher kann man im Neustrelitzer Stadtteil Altstrelitz in der Zeit von 10:00 bis 18:00 Uhr die ehemalige Landesirren-, Heil- und Pflegeanstalt Domjüch besichtigen. Neben Ausstellungen, Lesungen und Vorträgen, werden stündlich stattfindende Führungen durch die Gebäude der Anfang des 20. Jahrhunderts errichten Anstalt angeboten.