Tag des offenen Denkmals in Vorpommern 2012 – Holz

Anklam
Anklam

Am 9. September ist wieder der Tag der offenen des Denkmals. Auch im neuen Landkreis Vorpommern-Greifswald kann man an diesem Tag einige interessante Baudenkmale besichtigen, welche etwas mit dem Thema Holz zu tun haben. Während man in der Hansestadt Greifswald die zugänglichen Objekte zu Fuß erreichen kann, einen Überblick über das diesjährige Angebot bekommt man hier, fallen die Wege im Landkreis deutlich weiter aus. Dafür können die bauhistorisch interessierten Besucher an diesem Tag einige interessante Bauensembles besichtigen, welche sich in der Weite der vorpommerschen Landschaft erhalten haben. So auch die Gutsanlage in Schlatkow. Der Ort, den zumindest die gewöhnlichen Touristen wahrscheinlich nicht kennen dürften, spielte zumindest während der napoleonischen Kriege eine größere Rolle, als hier ein Waffenstillstand zwischen Schweden und Frankreich geschlossen wurde. Dementsprechend findet man in den Räumlichkeiten der ehemaligen Gutsanlage eine Dauerausstellung welche sich mit den damaligen Kriegshandlungen auf pommerschem Territorium beschäftigt. Die im Jahre 1768 errichtete Gutsanlage stellt eines der ältesten Fachwerkensembles Vorpommerns da. In der Zeit von 10:00 bis 17:00 Uhr kann man die Anlage besichtigen. Um 10:00, 11:00, 13:00 und 14:00 Uhr wird an diesem Tag eine Führung angeboten werden, bei der man die Fachwerkhäuser und die Scheune genauer vorgestellt bekommt.

Ein paar Kilometer weiter befindet sich das Wasserschloss Quilow. Leute die sich mit Architektur etwas besser auskennen, werden schon von außen erkennen können, dass es sich bei diesem Schloss bauhistorisch um etwas Besonderes handelt. Hier hat man ein schönes Beispiel vor sich stehen, das während des Dreißigjährigen Krieges nicht zerstört wurde und das sich seine historische Bausubstanz bis in die heutige Zeit fast vollständig erhalten konnte. Aus dem einstigen Festen Haus, was sich an der Stelle befand, formten die Besitzer ein Wasserschloss im Stil der Renaissance. Im Gegensatz zu anderen Schlössern wurde die Architektur des Wasserschlosses nicht den aktuellen Moden angepasst und bietet fast noch den selben Anblick wie zu seiner Erbauung. Die im Erdgeschoß und Keller erhalten gebliebenen Kreuzgewölbe können bei den Führungen durch Schloss besichtigt werden, das derzeitig noch saniert wird.

Deutlich weiter mit dem Wiederaufbau sind die Anklamer Bürger mit ihrer Nikolaikirche, welche nach ihrer Fertigstellung das Ikareum beheimaten soll. In den Räumlichkeiten des Kirchengebäudes, in denen man die baulichen Wunden des Krieges gut sehen kann, wird um 10:00 Uhr die offizielle Eröffnung des Tages in Anklam stattfindet. In diesem Zusammenhang wird mit Bitte lächeln altes Haus auch die neue Fotoausstellung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dem zur Errichtung der mittelalterlichen Gebäude genutzte Bauholz wird man in der Anklamer Marienkirche näher kommen, wenn man im Rahmen einer Turmbesteigung auch die Gewölbe der Kirche von oben besichtigen kann. Die Marienkirche wird an diesem Tag nur bis 14:30 geöffnet sein, da dann das Kinderchor-Musical Der verlorene Sohn aufgeführt werden wird. Das dritte Ziel an diesem Tag in Anklam ist das Museum im Steintor. Zum einen kann man bis 17:00 Uhr sich die Ausstellung im historischen Steintor anschauen, zum anderen die Angebote des Tages in Anspruch nehmen. Das Museum plant gegen 12:30 die Verköstigung der Besucher mit einer mittelalterlichen Suppe, sowie eine Stunde später eine Stadtführung, bei der das Thema Holz im Mittelpunkt stehen wird.

Mit dem Pommerschen Herzogsschloss in Ueckermünde und der Gutsanlage in Neuensund bei Strasburg befinden sich noch zwei weitere Baudenkmale auf dem Festland. Das Ueckermünder Schloss war einst als Jagdschloss die Landesherren beherbergte, die in der Ueckermünder Heide das zahlreich vorhandene Wild jagten, beherbergt heutzutage das Haff-Museum, das an diesem Tag geöffnet sein wird. Das Gut in Neuensund ist ursprünglich brandenburgischen Ursprungs, denn erst nach der Festlegung der derzeitigen Landesgrenzen gelangte der Ort in der Uckermark endgültig zu Vorpommern. Die um das Jahr 1782 errichtete Gutsanlage derer von Arnim ist fast vollständig erhalten und somit ein schönes Beispiel der damaligen Lebensweise auf dem Land. Zum Gut gehört auch ein von Lenné gestaltete Park, was dieses derzeitig in Sanierung befindliche Ensemble auch in dieser Beziehung bauhistorisch wertvoll macht.

Auch auf der Insel Usedom< kann man an diesem Tag mehrere Baudenkmale besichtigen. Eine Villa im Stil der Bäderarchitektur ist die Anfang des 20. Jahrhunderts errichtete Villa Irmgard im Ostseebad Heringsdorf. In dem Haus in dem einst Maxim Gorki nächtigte, befindet sich ein Museum welches sich auch mit der Geschichte des Badeortes beschäftig. Viele der damaligen Prachtvillen besaßen eine aufwendig gestaltete Fassade aus Holz. Deutlich moderner fällt der von Ulrich Müther errichtete Kunstpavillon aus, in der derzeitig eine Ausstellung mit Plastiken und Grafiken von Sylvia Hagen zu sehen sind. Das größte technische Denkmal, welches an diesem Tag in ganz Mecklenburg-Vorpommern geöffnet sein wird, ist das ehemalige Kraftwerk in Peenemünde. Der Bogen, den man in diesem Museum, welches sich eigentlich mit der Geschichte der Raketen beschäftigt, zum Thema Holz geschafft hat, dürfte wohl recht kreativ ausfallen.