Pommersches Landesmuseum – Klaus Ender – Akt & Landschaft

Klaus Ender - Akt & Landschaft
Klaus Ender - Akt & Landschaft

Nackedeis, mit einem Wort könnte man das Erfolgsgeheimnis vom Magazin, der wohl beliebtesten Monatszeitschriften der DDR, beschreiben. Auch Klaus Ender sollte zu den Jugendlichen gehören, die sich die im Magazin abgebildeten Fotografien an seine Zimmerwände pinnte. Damit war er auch nicht der einzige Leser, der die Inhalte so verwendete, die sozialistischen Pin-Up-Girls sollte man auch in zahlreichen anderen Orten aufgehängt wiederfinden. Im Gegensatz zudem anderen Lesern sollte ihm aber die künstlerische Ästhetik der Bilder aber so stark faszinieren, dass er beschloss, selber kreativ zu werden. Im Jahre 1964 sollte dieser Wunsch in Erfüllung gehen. Der FKK-Strand am Bakenberg bei Nonnevitz auf der Insel Rügen sollte sein Revier werden, wohin er nach seinem Feierabend, als gelernter Bäcker war das immer recht früh, mit einer Kamera auf Modelsuche ging. Wer den Norden der Insel Rügen kennt, weiß um die recht naturbelassenen Strände des Inselnordens, einer bezaubernden Landschaft, welche für die natürliche Nacktheit seiner Modelle unterstrichen.

Nach eigenen Aussagen sollten es über fünfzig Mädchen werden, die auf das Angebot des unbekleideten jungen Mannes eingehen sollten, der nur mit seinem Fotoapparat bekleidet, diese zu überzeugen vermochte. Die Schönheit der Landschaft, das ansprechende Äußere seiner Modelle und die künstlerische Ästhetik der in dieser Zeit entstandenen Bilder sollten auch die Herausgeber des Magazin überzeugen, die in der Augustausgabe des Jahres 1965 den ersten Akt von Klaus Ender veröffentlichten. Dieses sollte nicht das Einzige bleiben, in den folgenden Jahren sollte man seine Fotografien nicht nur im Magazin, sondern auch in anderen Zeitschriften wiederfinden. So beispielsweise im Eulenspiegel, wo man in der Kategorie Funzel auch heutzutage noch ein paar nackte Tatsachen finden kann. In einem Jahr sollten es über hundert Veröffentlichungen werden, keine schlechte Leistung für einen Amateur, der mit Aktfotografien keine alltäglichen Bilder ablieferte.

Im Mai 1966 sollte aus dem Amateur ein freischaffender Journalist werden, der neben den ihm nicht befriedigende Arbeit für die Ostsee-Zeitung, seine Leidenschaft Aktfotografie weiter verfolgte. 1970 erschien mit Mein Model das erste Buch, das mit fünfundneunzigtausend verkauften Exemplaren ein recht großer Erfolg war. Die im Pommerschen Landesmuseum präsentierte Sonderausstellung Akt & Landschaft trägt den Namen der von ihm und Gerd Rattei gestalteten Fotografieausstellung Akt & Landschaft, die den Höhepunkt seiner Karriere in der DDR bilden sollte. Mit über hunderttausend Besucherinnen und Besuchern, war diese Ausstellung ein großer Erfolg. Ein Erfolg, den später die DDR-Führung verheimlichen sollte, da Klaus Ender nach einem Ausreiseantrag für die Bevölkerung nicht mehr existent sein sollte. Ein paar Jahre nach der Wende sollte es ihn wieder auf die Insel Rügend ziehen, die Insel wo seine Karriere einst begann. Mehr über seinen Weg als Fotograf in der DDR kann man bei der Eröffnung der Ausstellung erfahren, die mit über hundertfünfzig Bildern einen Überblick über seine mehr als vierzigjährige Karriere als Fotograf gibt.

Termin
5. Mai bis 11. August 2013