Theater Vorpommern – Der mechanische Prinz

Theater Greifswald
Theater Greifswald

Dass der Intendant des Theater Vorpommern Dirk Löschner einst selber das Handwerk des Puppenspielers erlernt hat, dürfte wohl einer der Gründe für seine Vorliebe für dieses Genre sein. Bei der neuesten Inszenierung hat er es sich nicht nehmen lassen, mal wieder selbst auf der Bühne stehen zu können, um auf ihr mit Puppen zu spielen. Nachdem sein Auftritt in der Operette Kleider machen Leute relativ kurz ausgefallen war, dürfte es bei Der mechanische Prinz deutlich mehr Arbeit auf ihn zukommen, denn gleich mehrere Charaktere warten darauf durch ihn mit Leben erfüllt zu werden. Seit der Uraufführung des Stückes, welche übrigens am 16. Januar 2011 im Stendaler Theater war, ist schon etwas Zeit vergangen, thematisch passt das Puppenspiel nach dem Roman von Andreas Steinhöfel aber gut zum aktuellen Spielzeitmotto, welches bekanntlich Profil(e) lautet.

Hauptperson der Geschichte ist Max (Johannes Everard), dessen Leben so ziemlich eintönig ist. Seine Eltern streiten sich nur und ignorieren ihn und seine Bedürfnisse, so dass er lieber den elterlichen Gefilden entflieht und mittels U- und S-Bahn durch seine Heimatstadt Berlin zu streifen. Bei einer dieser Touren begegnet ihm ein einarmiger Bettler (Dirk Löschner), der ihm einen goldenen Fahrschein schenkt. Dankbar nimmt er diesen an, hat er doch seinen Eigenen vergessen. Dass man mit diesem Fahrschein Abenteuer erleben kann, wie ihm der alte Mann weiß machen will, glaubt Max nicht, hält ihn durch solche Aussagen eher für verrückt. Unterwegs lernt er ein Mädchen namens Tanita (Josefine Schönbrodt) kennen, die ihm dasselbe über diese Fahrkarte erzählt. Angeblich soll man mit dieser Fahrkarte in mysteriöse Welten gelangen, wenn man an bestimmten Bahnhöfen aussteigt. Plötzlich hält die Bahn an einem Bahnhof, den es nicht gibt, Max steigt aus und die Abenteuer beginnen.

Der mechanische Prinz ist übrigens nicht die erste Inszenierung der Werke des erfolgreichen Kinder- und Jugendbuchautors, denn die Vorpommerschen Landesbühne brachte schon im April 2006 seinen Erfolgsroman Die Mitte der Welt auf die Bühne. Für die Bühnenfassung von Der mechanische Prinz zeigt sich Sascha Löschner verantwortlich, der aus dem Fantasyroman eine Symbiose aus Puppen- und Schauspiel gemacht hat, für die Christof von Büren ein fantasievolles Bühnenbild kreiert hat, welches die vielfältigen Fantasiewelten und die Realität verbindet. Für die Hauptrolle hat Regisseur Dirk Löschner mit Johannes Everard einen frischgebackenen Absolventen der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch engagiert, übrigens derselben Schule, in welcher auch er einst sein Handwerk erlernte.

Premieren
9. März 2014 – 15:00 Uhr
Theater am Knieperwall Stralsund
21. Mai 2014
Hinterbühne Greifswald

Ensemble
Johannes Everard – Max, Computer-Max
Josefine Schönbrodt – Tanita, Sprudel
Claudia Lüftenegger – Elfi, Marlene
Dirk Löschner – Jan, Mann am Tränensee, Bettler
Dirk Löschner – Regie
Christof von Büren – Ausstattung
Sascha Löschner – Dramaturgie