Graffitiübungsfläche im Volksstadion eingeweiht

Dr. Stefan Fassbinder als Graffitisprayer
Dr. Stefan Fassbinder als Graffitisprayer

Am Vormittag des 17. November hatte die Greifswalder Sprayerszene gleich drei neue Graffitisprayer unter sich, zumindest für kurze Zeit, denn wahrscheinlich dürften die meisten Karrieren wohl im Sande verlaufen. Bei den drei Nachwuchskünstlern handelte es sich um Dr. Stefan Fassbinder, Sylke Augustiny und Jens Petersson, die in ihren Funktionen als Oberbürgermeister, Vertreterin des Präventionsvereins beziehungsweise Niederlassungsleiter der Ströer Deutsche Städte Medien GmbH für Mecklenburg-Vorpommern im Volksstadion eine legale Graffiti-Fläche einweihten. Diese befindet sich an der Skaterbahn am nördlichen Ballfangzauns des Ostplatzes und konnte durch Spendengelder realisiert werden, welche die Ströer Deutsche Städte Medien GmbH und der Präventionsverein aufbrachten. Bei einer Übungsfläche soll es aber nicht bleiben, denn durch die insgesamt 3000 Euro umfassende Spende konnte auch am Sportplatz am Dubnaring eine weitere Übungsfläche an den dort befindlichen Containern angebracht werden, welche den interessierten Nachwuchssprayern zur Verfügung steht.

Wer sich auf diesen Flächen kreativ zu schaffen machen möchte, sollte sich aber bewusst sein, dass es sich bei den beiden neuen legalen Graffitiflächen um Objekte der Kategorie 1 handelt, nach dem Regelwerk also um reine Übungsflächen, die zur freien Gestaltung stehen, deren Motive für gewöhnlich aber nur eine kurze Bestandsdauer haben werden, da diese theoretisch schon am nächsten Tag Geschichte sein können und ein neues Motiv eines anderen Sprayers zu sehen ist. Etwas länger warten muss man auf die legale Graffitiwand, die an der Integrierten Gesamtschule Erwin Fischer realisiert werden soll, denn diese wird erst nach der Fertigstellung des Ersatzneubaus des Schulgebäudes an einer Mauer errichtet. Für die neue Graffitiwand an der Skaterbahn benötigte man zwar keine Wand, dafür eine aufwendige Konstruktion, mit der die bis zu zweieinhalb Meter hohen Siebdruckplatten am Ballfangzaun befestigt wurden.

Insgesamt soll es vier Platten handeln, die aus sogenannten Fahrzeugsperrholz bestehen, welches ansonsten für den Bau von Fahrzeuganhängern verwendet wird und daher eine entsprechend hohe Witterungsbeständigkeit aufweist. Die drei Nachwuchssprayer waren bei ihren ersten künstlerischen Sprayversuchen aber nicht auf sich allein gestellt, denn mit Sebastian Litterski vom Greifswalder Klang und Farben e.V. war auch einer der potentiellen Nutzer dieser Anlage vor Ort, der mit einer Vorlage für die Kennzeichnung der legalen Graffitiflächen ein zumindest etwas professionelleres Motiv auf die Platten brachte, als die drei, deren farbliche Hinterlassenschaft man mit reichlich gutem Willen als naive Kunst betiteln könnte. Diese wird schon bald nur noch in Form von Fotos existieren, denn ab sofort können sich die jugendlichen Sprayer her legal betätigen. Lang genug hat es ja gedauert, denn der Beschluss der Bürgerschaft der Universitäts- und Hansestadt Greifswald, ihnen legale Flächen bereitzustellen, erfolgte schon am 11. Juli 2016, also gut anderthalb Jahre zuvor.

Impressionen

Graffitiübungsfläche im Volksstadion

Graffitiübungsfläche im Volksstadion

Dr. Stefan Fassbinder als Graffitisprayer

Dr. Stefan Fassbinder als Graffitisprayer

Naive Graffitikunst in Greifswald

Naive Graffitikunst in Greifswald

Graffitisprayernachwuchs

Graffitisprayernachwuchs

PRO LAGAL GRAFFITI-Logo für Greifswald

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