Mit der neuen Ausgabe des Michelin-Restaurantführers für das Jahr 2012 kann das Land Mecklenburg-Vorpommern mit zwei weiteren Sterne-Restaurants glänzen. Nachdem es im letzten Jahr das Restaurant Nixe im Ostseebad Binz in den Kreis der qualitativ hochwertigen und damit für die Restaurantkritiker von Michelin empfehlenswerten Restaurants geschafft hatte und die Anzahl auf fünf erhöhte, sind es inzwischen sieben Restaurants, welche sich mit dieser bei allen Gourmets anerkannten Auszeichnung schmücken können. So ein Michelin-Stern ist nicht nur ein Empfehlung mit der man für sich werben kann, ein Michelin-Stern verpflichtet auch die Qualität der Gastronomie in der Zukunft aufrechtzuerhalten, denn nichts ist schlechter für den Ruf eines Restaurants, wenn die Tester von Michelin irgendwann vorbeischauen und den goldenen Stern wieder von der Tür abschrauben. Mit den nun sieben Sterne-Restaurants braucht sich Mecklenburg-Vorpommern im Vergleich zu größeren Bundesländern überhaupt nicht zu verstecken, denn gemessen an den Einwohnerzahlen anderer Länder wie beispielsweise Bayern, sind die Zahlen qualitativ gesehen völlig vergleichbar. Andererseits müssten viele andere Bundesländer weitere Sterne-Restaurants besitzen, um gemessen an den Einwohnerzahlen, so gut wie Mecklenburg-Vorpommern da zustehen.
Die Region Vorpommern, welche anteilsmäßig höchstens ein Drittel des Landes ausmacht, braucht sich hinter den Leistungen der Köche des mecklenburgischen Landesteiles nicht zu verstecken, denn fast die Hälfte der regionalen Sterne-Restaurants findet man hier vor. Das bekannteste dieser Restaurants dürfte das Gutshaus Stolpe sein, welches man an der idyllischen Peene gelegen in der Nähe der Hansestadt Anklam findet. Für das Gutshaus Stolpe erkochte seinerzeit der jetzige Chef des Le Croy in Greifswald den ersten Stern, weshalb die ausdrückliche Erwähnung als sogenannter Hoffnungsträger im neuesten Michelin darauf schließen lässt, dass sich die Anzahl der Sterne in ein bis zwei Jahren vielleicht weiter erhöhen könnte. Jetzt fehlt dem Kreis Vorpommern-Greifswald eigentlich noch ein solches Aushängeschild für Gourmets auf der Insel Usedom, denn die in Sichtweite gelegene Insel Rügen kann inzwischen mit zwei Sterne-Restaurants aufwarten. Neben der schon erwähnten Nixe im Ostseebad Binz, kann man nun auch im Ostseebad Göhren in einem Sterne-Restaurant speisen, denn im aktuellen Michelin findet man nun auch das dortige Restaurant Berliner Salon. Mit dem zweiten Newcomer kann sich nun der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte schmücken, denn das Restaurant Alte Schule in Fürstenhagen wurde zum ersten Sterne-Restaurant in der Region erkoren.
Die anderen drei mit einem Stern prämierten Restaurants in MV sind übrigens der Butt im Ostseebad Rostock-Warnemünde, das Restaurant Friedrich Franz im mondänen Heiligendamm und das Ich weiß ein Haus am See in Krakow am See. Die sieben ausgezeichneten Restaurants haben alle eine Gemeinsamkeit, nämlich den Anspruch der jeweiligen Küchenchefs, genauergenommen müsste man sie alle als Sterneköche bezeichnen, auf den Einsatz von frischen in der Region erzeugten und saisonalen Produkten. Was viele Leute des Öfteren vergessen, ist die Tatsache dass sich ein sehr guter Koch durch die Fähigkeit auszeichnet, ein durchaus einfaches Rezept aus der jeweiligen Region zu nehmen, dieses Gericht mit den frischesten Zutaten zuzubereiten und mit kreativen Einfällen so zu verfeinern, dass daraus für den Gast ein Hochgenuss wird. Nicht nur die Restauranttester von Michelin haben inzwischen das Potential und die Qualität der Spitzenköche aus Mecklenburg und Vorpommern erkannt, und deshalb wird diese Region in den nächsten Jahren wohl für immer mehr Gourmets ein beliebter Anlaufpunkt werden. Denn seien wir ehrlich, wo findet man noch so viel unberührte Natur und gute Gastronomie in unmittelbarer Nähe?