In der Zeit vom 3. September bis zum 19. Februar verwandelt sich das Pommersche Landesmuseum in gewisser Weise zum Spielzeugmuseum Greifswald. Unter dem Titel Hereinspaziert wurden für die neue Sonderausstellung zahlreiche historische Spielzeuge aus ungefähr 150 Jahren zusammengetragen. Die Besonderheit an dieser Präsentation ist der Focus auf die Entwicklung der während dieses Zeitraums in der Region Pommern geläufigen Spielzeuge. Während sich die Kinder Anfang des 19. Jahrhunderts noch mit einfachsten Spielzeugen begnügen mussten, begann ab der Mitte des 19. Jahrhunderts langsam eine Entwicklung, durch welche die Spielzeuge für die Kinder in Spielzeugmanufakturen hergestellt wurden und sich so im Laufe der Zeit auch technisch weiterentwickelten.
Die Entwicklung der Gesellschaft kann man auch anhand der Gestaltung bestimmter Spielzeuge nachvollziehen. Bei den Mädchen kann man nicht nur die Veränderung des modischen Zeitgeschmacks, sondern auch das jeweilige Rollenbild der Frauen in der Gesellschaft an den verschiedensten Ausgestaltungen der Puppenstuben beobachten. Bei den Spielzeugen für die Jungs ist der jeweilige Stand der Technik gut nachvollziehbar, da diese sich mehr mit technisch orientierten Spielzeugen beschäftigten. So unter anderem mit dem beliebten Baukastensystem, welches der aus der benachbarten Hansestadt Anklam stammende Otto Lilienthal entwickelt hatte. Die Sonderausstellung soll zudem interaktiv sein, so dass ein Museumsbesuch besonders für die Kinder interessant sein dürfte.
Um die Sonderausstellung im Pommerschen Landesmuseum wird auch dieses Mal wieder ein thematisches Programmangebot angeboten. So findet am 16. September im Rahmen der Greifswalder Kulturnacht in den Räumlichkeiten des Museums ein Schattenspiel des Dorftheaters Siemitz, welches mit Vorführungen um 20:30 und 22:00 Uhr ihre Version von Don Quijchote zeigen wird. Am 23. September kann man dann kulturell und kulinarisch in die Kaiserzeit eintauchen, denn an diesem Tag wird ab 19:00 Uhr ein Programm mit einem Rundgang durch die Ausstellung, eine Lesung aus dem Werk von Fontane und ein Menü mit drei Gängen vom Le Croy.