Das Stück Gretchen 89ff. dürfte wohl den meisten Theaterbesuchern in Greifswald, Stralsund und Putbus, den Spielstätten des Theater Vorpommern, ein Begriff sein, denn schließlich befindet sich dieses Stück schon seit einigen Jahren auf dem Spielplan des Theaters. Die nächste Premiere, welche am 30. Dezember auf der Großen Bühne des Greifswalder Theaters stattfindet, hat eine Gemeinsamkeit mit diesem in Vorpommern erfolgreich gelaufenen Stück, nämlich den Autoren Lutz Hübner. Der heutzutage in Berlin lebende Dramatiker ist wohl der erfolgreichste deutsche Autor von Theaterstücken der Gegenwart. Während Gretchen 89ff., übrigens sein viertes Stück, aus dem Jahre 1997 stammt, ist Frau Müller muss weg recht neu. Es ist war nicht das neueste Werk, das wäre Die Firma dankt aus diesem Jahr, sondern das vorletzte Stück, welches am 22. Januar 2010 im Staatsschauspiel in Dresden seine weltweite Premiere feierte.
Wie fast alle Stücke von Lutz Hübner spiegelt auch Frau Müller muss weg die Realität ab, welche uns umgibt. Wie in all seinen Stücken ist Lutz Hübner ein detailverliebter Beobachter, welcher die vorherrschenden Klischees bis ins Kleinste übernimmt. Das Stück Frau Müller muss weg spielt in einem Klassenraum, in welchem eine Elternversammlung der 4. Klasse stattfindet. Es ist der Tag an dem die Klassenlehrerin Frau Müller den anwesenden Eltern erklären wird, welche von ihren Schützlingen nach ihrer Meinung für das Gymnasium geeignet sind. Leider ist ihre Meinung nicht dieselbe der Eltern, welche es nicht verstehen wollen, warum gerade ihr Nachwuchs nicht für das Gymnasium geeignet sein soll. Der Grund liegt nicht bei ihren Kindern, sondern bei der in ihren Augen inkompetenten Lehrerin. Und so kommt eine Abordnung einiger Eltern zu ihr, um ihr zu sagen, dass sie nicht mehr tragbar ist. Letztendlich kommt alles anders und die Eltern bekämpfen sich eher gegenseitig mit allen bestehenden Klischees, statt der Frau Müller vereint ihre Meinung zu sagen.
Die Hauptfigur, die aus Wismar stammende Grundschullehrerin Frau Sabine Müller, wird bei diesem Theaterstück Gabriele M. Püttner spielen. In weiteren Rollen wird man als Museumspädagogin Kaja Grabowski Eva-Maria Blumentrath beziehungsweise Marta Dittrich, als Görlitzer Verwaltungsbeamtin Jessica Höfel Katja Klemt, als Wuppertaler Ingenieur Patrick Jeskow Marco Bahr, als Erfurter Ex-Fernmeldetechniker Wolf Heider Hannes Rittig und aus Köln stammenden Übersetzerin Marina Jeskow Anke Neubauer sehen. Wie man aus den vorkommen Charakteren sehen kann, kommen die Eltern aus verschiedenen Gesellschaftsschichten und Regionen Deutschland, was für das Theaterstück genug Sprengstoff für die klischeehaften Diskussionen am Elternabend liefert. Die Premiere von Frau Müller muss weg findet am 30. Dezember um 19:30 Uhr in Greifswald Statt. Weitere Vorstellungen in Greifswald sind am 6. und 25. Januar um 19:30 Uhr und am 22. Januar um 18:00 Uhr. Die erste Vorstellung dieses Theaterstücks am Stralsunder Theater wird dann am 19. Januar um 19:30 Uhr sein.