Während die Musik von Wagner und Verdi das Programm der Putbus Festspiele des letzten Jahres dominierten, zeugt das Motto des diesjährigen Festivals einen völlig anderen Schwerpunkt auf. Das Motto Hier tanzt die Musik kann man zweifelsfrei wörtlich nehmen, denn an vielen Abenden wird der Tanz für die Unterhaltung des Publikums sorgen, an anderen typische Tanzmusik im Vordergrund stehen. Schon beim Vorspiel wird man die erste Kostprobe bekommen. Die Pianistin Miao Huang unternimmt zusammen mit der Saxophonistin Asya Fateyeva einen musikalische Reise durch die Tänze Spaniens, wobei ein paar Abstecher in die Welt des spanischen Ballettmusik nicht fehlen dürfen, und den Weisen der Zigeuner und das Publikum mit Kompositionen spanischer Komponisten wie Enrique Granados, Isaac Albéniz, Rodion Schtschedrin, Enrique Granados, Manuel de Falla und Pablo de Sarasate in Berührung bringen. Bei der an Himmelfahrt stattfindenden Eröffnungsgala dreht es sich dann nicht nur um die Musik, sondern auch den Tanz, denn für diese werden vierzig Schüler der Staatlichen Ballettschule Berlin in Putbus erwartet, die ihr derzeitiges Schaffen mit zahlreichen Ausschnitten der Programme vorstellen wollen.
Auch das Ensemble der in Neustrelitz beheimateten Deutschen Tanzkompanie wird bei den diesjährigen Putbus Festspielen zu sehen sein, nicht mit Ausschnitten, sondern mit einem von Kirsten Hocke choreographierten Tanzmärchen für Kinder. Die Hauptperson dieses Balletts ist der Hüter der Märchen, der einen kleinen Wolf großziehen muss. Dieser sorgt aber für nichts anderes als Unordnung im Märchenwald und verschafft seinem unfreiwilligen Ziehvater mehr Arbeit, als ihm lieb ist. Für alle Ballettfreunde, die an diesem Tag mit kleinen Kindern aus Richtung Binz und Göhren mit der Rügener Bäderbahn anreisen sollten gibt es an dem Tag ein besonderes Angebot, denn Kinder bis zwölf Jahre sollen nach Angabe des Theater Vorpommern mit einer Freikarte belohnt werden. Eher An Erwachsene richtet sich das durch den gleichnamigen Film inspirierte Ballett Sunset Boulevard von Ralf Dörnen, mit dem das Ballett Vorpommern seinen Teil des Festivalprogramms bestreiten wird. Die Musik Georg Friedrich Händel steht bei Sassone Famoso, dem diesjährigen Nachspiel, im Fokus von Eva Maria Piekert und ihrer Freunde, mit denen sie die barocken Klänge modern arrangiert hat und mit Schaupieleinlagen und Tanz aufführen wird.
Auch das musikalische Angebot ist wieder breit gefächert. Angefangen bei Tango Fusión, einem Quartett dem es der argentinische Tango angetan hat, über die Neubrandenburger Philharmonie, die populäre Klassik präsentieren wird, hin zum Philharmonischen Orchester Vorpommern die beim 7. Philharmonischen Konzert dieser Spielzeit eine Mischung aus spanischer Musik und mit der Hot-Sonate von Erwin Schulhoff eine Hommage an die Jazzmusik. Als Stargast wird an diesem Tag Detlef Bensmann den Saxophonpart spielen. Während bei den meisten Veranstaltungen das Putbusser Theater die Festivalgäste erwartet, lädt der Putbusser Schlosspark am Sonntag 8. Juni zu Musik im Park. An vielen lauschigen Ecken des Parkes spielen Mitglieder des Philharmonischen Orchester Vorpommern und weitere Musiker aus der Region Musik. Bei schönem Wetter, welches theoretisch zu erwarten wäre, bietet sich ein Picknick im Park an, bei der man nebenbei die Musik genießen kann. Wie auch in den Jahren zuvor, wird für Musik im Park kein Eintritt verlangt. Für doe übrigen Vorstellungen sind die Karten an den Theaterkassen des Theater Vorpommern inzwischen schon erhältlich.