Die ältesten Gemäuer der Klosterruine Eldena stammen übrigens noch aus der Zeit der Gründung des Klosters und unterscheiden sich stilistisch eindeutig von späteren Gebäudeteilen, denn der dänische Einfluss ist in diesem Bauabschnitt sehr ersichtlich, zumindest, wenn man weiß, auf welche Details man achten muss. In diesem Jahr sind aber nicht die Anfänge des Klosters Eldena das Thema der bauhistorischen Führungen von André Lutze, sondern die Entwicklung der einstigen Klosteranlage als herzoglichen Residenz bis hin zu der bekannten Ruinenlandschaft, die Caspar David Friedrich in seinen Bildern verarbeitete und die nur dadurch erhalten blieb. Und so verfügt auch der zum sechsten Mal veranstaltete Eldenaer Klostermarkt über die passende Kulisse. Diese hat auch das Theater Vorpommern für die Sommerbespielung, denn nach Robin Hood ist es die Tochter des D’Artagnan, welche in den historischen Gemäuern ihre Abenteuer erlebt.
Die Premiere von Die Tochter des D’Artagnan ist zwar erst am 22. Juni, das Theater Vorpommern bietet anlässlich des Eldenaer Klostermarktes aber schon mal einen Einblick in das Stück. Hoffentlich einen etwas längeren, denn die aufgerundet anderthalb Minuten Fechtübungen beim letzten Mal waren nicht wirklich der Rede wert. Anders wie ursprünglich im letzten Jahr angekündigt, werden aber nicht Jan Bernhardt und Markus Voigt Die Tochter des D’Artagnan auf die Bühne bringen, sondern der Regisseur Markus Heinzelmann, der damit sein erstes Stück am hiesigen Theater inszeniert. Während hierbei relativ leichte Säbel zum Einsatz kommen, fallen die Waffen, welche bei den Schaukämpfen im Ritterlager der IG Greifenschlag zum Einsatz kommen, deutlich massiver aus. Seit dem vierten Klostermarkt gehört die Greifswalder Ritterschaft zu den Attraktionen des Marktes, die zudem daran erinnern, dass es aufgrund kriegerischer Handlungen, bei denen das Kloster in Dargun zerstört wurde, erst zur Gründung des an der Dänischen Wieck gelegenen Klosters kam.
Zweimal am Tag werden die Waffen und ihre Benutzung anschaulich erklärt, zwischendurch haben die jüngsten Gäste die Möglichkeit auf spielerische Art und Weise an Ritterturnieren teilzunehmen. Wer sein Geschick lieber im handwerklichen Sinne beweisen möchte, kann Papier schöpfen, Bänder weben, Drucke herstellen oder mit einem Gänsekiel Tinte aufs Papier bringen. Man muss es aber nicht, sondern kann auch nur den Handwerkern über die Schultern schauen. Diese gehören zudem zu der großen Schar von Händlern, die auf dem Kunsthandwerkermarkt ihre Waren feilbieten werden. Diesen findet man traditionell nicht nur im Park der Klosteranlage, sondern auch in der Klosterscheune, wo man zumindest bei regnerischem Wetter notfalls eine Unterstellmöglichkeit hätte. Während man an den Ständen bummelt, wird man mittelalterliche Klänge vernehmen können, die von den Spielleuten Gryffenhain und Rabengesang stammen, die schon seit den Anfängen des Klostermarktes für die musikalische Umrahmung der Veranstaltung sorgen.
Programm
Samstag | 15. Juni 2019 10:00 – 19:00 Uhr |
10:00 Uhr | Markt- und Scheunenöffnung |
10:00 Uhr | NABU – Sensenworkshop |
10:00 Uhr | Kunstwerkstätten – Specksteinanhänger |
10:30 Uhr | Caspar-David-Friedrich-Zentrum – kunsthistorische Führung – Die Klosterruine Eldena im Werk von Caspar David Friedrich |
11:30 Uhr | IG Greifenschlag – Schwert-Schaukampf |
12:00 Uhr | André Lutze – baugeschichtliche Führung – Von der herzoglichen Residenz zur Ruinenlandschaft |
14:30 Uhr | IG Greifenschlag – Schwert-Schaukampf |
15:00 Uhr | Adelheid Ulbricht – Märchenzeit im Märchenzelt |
16:00 Uhr | Detlef Witt – baugeschichtliche und historische Führung |
16:30 Uhr | Adelheid Ulbricht – Märchenzeit im Märchenzelt |
18:00 Uhr | Theaters Vorpommern – Ausschnitte aus Die Tochter der D‘Artagnan |
Sonntag | 16. Juni 2019 11:00 – 18:00 Uhr |
10:00 Uhr | Gottesdienst mit Pastor Johann Riedel |
10:15 Uhr | André Lutze – baugeschichtliche Führung – Von der herzoglichen Residenz zur Ruinenlandschaft |
11:00 Uhr | Markt- und Scheunenöffnung |
11:00 Uhr | NABU – Sensenworkshop |
11:30 Uhr | Beate Last – Märchenzeit im Märchenzelt |
12:30 Uhr | IG Greifenschlag – Schwert-Schaukampf |
13:30 Uhr | Märchenzeit im Märchenzelt mit Beate Last |
14:00 Uhr | Caspar-David-Friedrich-Zentrum – kunsthistorische Führung – Die Klosterruine Eldena im Werk von Caspar David Friedrich |
14:30 Uhr | Beate Last – Märchenzeit im Märchenzelt |
15:30 Uhr | IG Greifenschlag – Schwert-Schaukampf |
16:00 Uhr | Detlef Witt – baugeschichtliche und historische Führung |
16:30 Uhr | Beate Last – Märchenzeit im Märchenzelt |
17:30 Uhr | Beate Last – Märchenzeit im Märchenzelt |
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