Staatliches Museum Schwerin – Kosmos der Niederländer – Die Schenkung Christoph Müller

Staatliches Museum Schwerin
Staatliches Museum Schwerin

Es kommt nicht allzu oft vor, dass ein Museum eine derartig große Schenkung erfährt, wie sie das Staatliches Museum Schwerin von Christoph Müller erhielt, der diesem seine Sammlung von etwa hundertfünfzig Bildern holländischer und flämischer Maler überließ. Es sind keine großen Namen die ihre Signatuten auf den Leinwänden hinterlassen haben, von Rembrandt oder Rubens ist kein Werk darunter, doch stellt die für Kunsthistoriker einmalige Sammlung eine wunderbare Ergänzung zum derzeitigen Bestand des Museums dar, der etwa sechshundert Gemälde umfasst. Während das Staatliche Museum Berlin kein ernsthaftes Interesse an der Sammlung zeigte, da diese mit bekannten Namen glänzen möchte, hatten die Schweriner Kollegen ein deutlich besseres Gespür für die Wünsche des Kunstsammlers. Sein Interesse lag auf der Vielfalt der niederländischen Malerei, die nicht nur ein paar wenige große Namen vorzuweisen hatte, sondern viele Meister mit unterschiedlichen Stilen. Landschaften, Stillleben und Schiffsbilder gehören zu den Lieblingsmotiven Christoph Müllers, der die auch in zum Teil kleineren Abmessungen gemalten Bilder in seine Sammlung aufnahm.

Bei einer derart großen Schenkung kann man auch Bedingungen stellen, die das Museum gerne erfüllte, verlangte er doch eine Vergrößerung der Ausstellungsfläche des Museums, welches derzeitig nur einen Bruchteil der Sammlung der Öffentlichkeit präsentieren kann. Nach Angaben offiziellen waren es gerade einmal zwölf Prozent des Bestandes der gezeigt werden konnte, während der übrige Bestand in den Depots des Museums lagerte. Nach den Plänen sollten die Räumlichkeiten des Museums wieder ihrem ursprünglichen Zweck zugeführt werden, indem der Museumsshop, das Café und als Depot genutzte Bereiche in einen Anbau untergebracht beziehungsweise verlagert werden. Dank dieser Umbauarbeiten erhielt das Staatliches Museum Schwerin etwa siebenhundertfünfzig Quadratmeter neue Ausstellungsflächen, die nicht nur für die Sammlung Christoph Müller ausreicht, sondern viele andere Kunstwerke von ihrem einsamen Standort im Depot befreit.

Nun ist es endlich soweit, dass die Bilder an ihrem zukünftigen Standort gebracht und dem kunstinteressierten Publikum präsentiert werden können. In der Zeit vom 11. Oktober 2013 bis zum 16. Februar 2014 widmet sich die Sonderausstellung Kosmos der Niederländer – Die Schenkung Christoph Müller mit den Neuzugängen des Bestandes, der neben zahlreichen unbekannten Meistern auch bekannte Namen wie dem Landschaftsmaler Paulus Potter oder Simon de Vlieger, der durch seine detaillierten Marinebilder Berühmtheit erlangte. In fünfundzwanzig Jahren trug Christoph Müller seine Sammlung niederländische Malerei zusammen, die in der Zeit vom 16. bis zum 18. Jahrhundert geschaffen worden. Dank der hohen Bandbreite an Meistern, Motiven und Malstilen der Schenkung gehört die Schweriner Sammlung nicht nur zu den größten Sammlungen niederländischer Malereien Deutschlands, sondern nach Aussagen des Museums auch zu den wichtigsten Referenzsammlungen für die Malerei dieser Epoche überhaupt. Zur Sonderausstellung Kosmos der Niederländer – Die Schenkung Christoph Müller wird übrigens auch ein Katalog erscheinen, in dem alle Werke der Sammlung vorgestellt werden.

Termin
11. Oktober 2013 bis 16. Februar 2014
Galerie Alte und Neue Meister Schwerin