Seenotretter suchen neue Sammelschiffchen-Kapitäne

Die Seenotretter – DGzRS/Jörg Sarbach
Die Seenotretter – DGzRS/Jörg Sarbach

(PM) Die Seenotretter bitten um Hilfe – nicht im Einsatz auf Nord- und Ostsee, sondern an Land: Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) sucht ehrenamtliche Mitarbeiter, die in der Region Greifswald die bekannten Sammelschiffchen leeren. „Seit 2012 hat sich Reimer Friccius mit größter Sorgfalt um unsere fast 70 Sammelschiffchen in Greifswald und Umgebung gekümmert. Er legt jetzt mit 72 Jahren aus Altersgründen sein Ehrenamt nieder“, sagt Uta Beetz. Sie ist bei der DGzRS für die Menschen zuständig, die die kleinsten Flottenmitglieder der Seenotretter betreuen. „Wir suchen deshalb in der Region einen neuen, ebenso zuverlässigen ‚Kapitän‘ für die Einheiten unserer 32-Zentimeter-Klasse.“

Genauso wie die Seenotrettungskreuzer und -boote sind auch die Sammelschiffchen der DGzRS auf Menschen angewiesen, die sich verantwortlich fühlen und sich regelmäßig um sie kümmern. Ehrenamtliche leeren die vollen „Laderäume“, zahlen die „Fracht“ auf das Spendenkonto der DGzRS ein, halten den Kontakt zu den Inhabern der „Ankerplätze“ und machen bestenfalls neue „Liegeplätze“ ausfindig. „Jeder ‚Sammelschiffchen-Kapitän‘ kann sich seine Zeit frei einteilen und selbst entscheiden, wann er die ‚Ladung‘ seiner Einheiten einmal im Jahr ,löscht‘“, betont Uta Beetz. Selbstverständlich arbeiten die Seenotretter neue Helfer in ihre verantwortungsvolle Aufgabe gründlich ein.

„Auf See bilden unsere freiwilligen Seenotretter das Rückgrat der DGzRS. Das gilt auch für die Inseln und das Festland. Ohne die Hilfe der zahlreichen ehrenamtlichen Mitarbeiter an Land wäre die erfolgreiche Tätigkeit der DGzRS nicht möglich“, weiß Uta Beetz. Gerade als „Sammelschiffchen-Kapitän“ kann jeder einen wichtigen Beitrag für den rein spendenfinanzierten Seenotrettungsdienst leisten. Interessierte können sich bei Uta Beetz per Telefon unter 0421/53 707-535 melden oder ihr eine E-Mail an ehrenamt@seenotretter.de schreiben.

Das Sammelschiffchen der Seenotretter gibt es bereits seit 1875. Es gilt als Deutschlands bekannteste Spendendose und ist das Symbol für den selbstlosen Einsatz der Besatzungen und für die Unabhängigkeit der DGzRS. Rund 15.000 Einheiten der 32-Zentimeter-Klasse haben in ganz Deutschland ihre „Liegeplätze“. Sie tragen jedes Jahr mit rund einer Million Euro dazu bei, dass die Seenotretter immer dann rausfahren können, wenn jemand auf See in Not ist.

Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) ist zuständig für den maritimen Such- und Rettungsdienst in unseren Gebieten von Nord- und Ostsee. Sie setzt von 55 Stationen zwischen der Emsmündung im Westen und der Pommerschen Bucht im Osten rund 60 Seenotrettungskreuzer und -boote ein. Die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS (MRCC = Maritime Rescue Co-ordination Centre) koordiniert zentral alle Such- und Rettungsmaßnahmen. Trotz aller Technik: Im Mittelpunkt des Rettungswerkes steht nach wie vor der Mensch. Ohne die freiwillige Bereitschaft der Seenotretter zu ihren nicht selten gefahrvollen Einsätzen wäre die Arbeit der DGzRS nicht denkbar. Jahr für Jahr fahren die Einheiten der Rettungsflotte mehr als 2.000 Einsätze auf Nord- und Ostsee, finanziert ausschließlich durch Spenden und freiwillige Beiträge.