Ostseefestspiele 2013 – Der Name der Rose

Ostsee-Festspiele
Ostsee-Festspiele

Der Name der Rose, in Umberto Ecos Roman häufen sich die Todesfälle im Kloster, in dem ein theologischer Disput stattfinden soll. Als der Franziskanermönch William von Baskerville und der Benediktinermönch Adson von Melk eintreffen, werden sie mit einem Todesfall konfrontiert, der nicht gerade als natürlich zu bezeichnen wäre. Außerhalb des Klosters fand man einen Mönch, dessen Tod William nun aufklären soll. Kauf ist der Mord aufgeklärt, muss man im Kloster den nächsten Todesfall beklagen. Nach und nach sterben weitere Mönche auf grausame Art und Weise. Vergiftet oder ertrunken, einige auffällige Indizien bringen William von Baskerville letztendlich auf die richtige Spur. Ein Exemplar des verschollenen zweiten Buches der Poetik von Aristoteles, in welchem er sich mit der Komödie auseinandersetzte, sollte nach der Meinung des Mörders vor der Öffentlichkeit und der Priesterschaft ferngehalten werden.

Der Name der Rose verkaufte sich zwar millionenfach, viele Leute dürften die Geschichte aber aus der preisgekrönten Verfilmung mit Sean Connery und Christian Slater in der Hauptrolle kennen. Die von Umberto Eco Handlung ist zwar erdacht, hat aber mehr reale Hintergründe als auf den ersten Blick ersichtlich sind. Das sogenannte dunkle Mittelalter hat seine Prägung durch den Verlust an Informationen durch das Nichtvorhandensein von schriftlichen Aufzeichnungen. Die Klosterbibliotheken entwickelten sich zu einem Hort, an dem auch seltene Kopien antiker Denker zu finden waren, die aber dem Volk vorenthalten wurden, denn schließlich ist Wissen Macht und die Klöster hatten dank ihrer Bücher recht viel davon. In diese Problematik reiht sich nun ein Streit zwischen einigen Mönchsorden und dem Papst, welcher die weltliche Ausrichtung der Kirche betraf.

Während die Päpste in Avignon und die Bischöfe ein Leben in Luxus führten, vertrat Franz von Asissi ein Leben ohne Besitz. Die Mönche seines nach ihm benannten Franziskanerordens lebten in völliger Armut. In den Städten, in welchen sie sich ansiedelten, gründeten sie Klöster, die Franziskaner das Johanniskloster, die Dominikaner das Katharinenkloster und bestritten ihren Lebensunterhalt mit Betteln und Arbeiten. Dieses Leben stand im krassen Gegensatz zu dem der Kirchenfürsten, die wie Papst Johannes XXII. die Franziskaner und ihre Regeln als Abtrünnige der Kirchenlehre sahen. Auch die Dolcinianer fanden ihren Platz in der Geschichte, eine Sekte um den Apostelbruder Fra Dolcino, der das Armutsgebot durch die Ermordung derjenigen Kleriker lösen wollte, welche diese Ansicht nicht teilen und lieber ein Leben in Reichtum führen wollten.

Als Kulisse für die Theateraufführung der diesjährigen Ostseefestspiele hat das Theater Vorpommern das gotische Kellergewölbe des Stralsunder Rathauses gewählt, welches mit seinen dunklen Ecken eine schummerige Stimmung zu vermitteln vermag, eine Stimmung, die der Handlung in den Klostermauern gerecht wird. Zumindest braucht Christopher Melching, der für Kulissen und die Kostüme zuständig ist, sich um dieses Detail der Inszenierung nicht mehr zu kümmern. Als Regisseur für Der Name der Rose zeichnet sich der beim Theaterjugendklub Chamäleon in Wittenberg engagierte Markus Schuliers verantwortlich, welcher in diesem zahlreiche Theateraufführungen mit Jugendlichen und Kindern inszenierte. Die Premiere von Der Name der Rose wird am 20. Juni sein, da bei den Aufführungen freie Platzwahl ist, sichert ein pünktliches Erscheinen wie immer die besten Plätze.

Termine
20. Juni 2013, 21. Juni 2013, 25. Juli 2013, 26. Juli 2013, 27. Juli 2013, 31. Juli 2013, 1. August 2013, 2. August 2013, 3. August 2013, 7. August 2013, 8. August 2013, 9. August 2013, 10. August 2013, 14. August 2013, 15. August 2013, 16. August 2013, 17. August 2013, 21. August 2013, 22. August 2013, 23. August 2013
jeweils 20:00 Uhr
Rathauskeller Stralsund

Tickets
20.00 Euro – Normal
18.00 Euro – Senioren
15.00 Euro – Ermäßigt