Zielvereinbarung für die Theaterstrukturreform vom Land unterschrieben

Theater Greifswald
Theater Greifswald

Für gewöhnlich erklärt man in der Präambel die Absichten, welche für die Erstellung eines Vertrages federführend waren. So findet man eine Präambel auch in der Verfassung von Mecklenburg-Vorpommern und anderen Rechtswerken. Selbst in der Zielvereinbarung für das Theater Vorpommern, welche zwischen der Hansestadt Stralsund, der Universitäts- und Hansestadt Greifswald, dem Landkreis Vorpommern-Rügen und dem Land Mecklenburg-Vorpommern das weitere Vorgehen festschreiben soll, fand sich eine solche Absichtserklärung. Dass die drei Gesellschafter des Theater Vorpommern diese Zielvereinbarung nur in einer modifizierter Form abgegeben haben, wird leicht verständlich, wenn man sich den ursprünglichen Vertragstext einmal etwas genauer anschaut, denn in die Absichtserklärung hatte das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur einen Passus eingefügt, der offensichtlich gesagt als eine Nötigung aufgefasst werden musste, da dem Theater spürbare Kürzungen der Zuschüsse drohten, falls es sich nicht an die Vorgaben der Landesregierung halten sollte.

Bezug nehmend auf den Auszahlungserlass des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur für Zuweisungen an Theater und Orchester gemäß §7 Abs. 5 des Finanzausgleichsgesetzes Mecklenburg-Vorpommern für die Jahre 2014 und 2015 (Theatererlass 2014/15) werden 10 Prozent der Zuweisungssumme in Abhängigkeit vom Zustandekommen von Zielvereinbarungen und deren Umsetzung zur Sicherung einer landesweit abgestimmten Theater- und Orchesterlandschaft ausgezahlt.

Nach Aussagen der Universitäts- und Hansestadt Greifswald hat das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur die gekürzte Zielvereinbarung für das Theater Vorpommern akzeptiert und damit die Möglichkeit einer weiteren Selbstständigkeit des Theater Vorpommern offen gelassen. Dem Konzept der Münchener METRUM Managementberatung GmbH wird, bei dem das Theater Vorpommern mit dem Landestheater Mecklenburg und der Neubrandenburger Philharmonie zu einem gemeinsamen Theater fusionieren muss, steht bald ein durch den Intendant Dirk Löschner erstelltes Konzept gegenüber, welches eine Selbstständigkeit des Theater Vorpommern ermöglichen soll. Dank der Einigung zwischen Gesellschaftern und Landesregierung dürften nun auch für das Jahr 2014 die Zuschüsse für das Theater Vorpommern in voller Höhe erfolgen, so dass eine drohende Insolvenz abgewendet werden konnte.