Schlossfestspiele Schwerin 2016 – Aida

Schlossfestspiele Schwerin
Schlossfestspiele Schwerin

Ismail Pascha, seines Zeichens Vizekönig des zum Osmanischen Reich gehörenden Ägypten, hatte ein Problem mit dem Geld, denn er gab es nur allzu gerne aus und ruinierte dadurch unweigerlich sein Land. Allein für die mehrtägigen Eröffnungsfeierlichkeiten des Sueskanals soll er zwanzig Millionen Francs bezahlt haben, eine ungeheuerliche Summe, wenn man bedenkt, dass der Kanal vierhundertsechsundzwanzig Millionen Francs gekostet hat. Der als Ismail der Prächtige in die Geschichte eingegangene Monarch interessierte sich auch für die Oper, so dass er Giuseppe Verdi mit der Komposition einer Oper beauftragen wollte, die er im von ihm errichteten Opernhaus von Kairo im Rahmen der Eröffnungsfeierlichkeiten des Sueskanals aufführen wollte. Giuseppe Verdi hatte aber kein Interesse an einem solchen Auftrag, so dass sich Ismail Pascha mit einer Aufführung von Giuseppe Verdis Oper Rigoletto zufriedengeben musste. Zumindest bei dieser Gelegenheit, denn mit viel Geld und einem interessanten Libretto von Antonio Ghislanzoni schaffte er es dann doch, den Komponisten für die Schaffung einer im ägyptischen Stil komponierten Oper für ihn zu schaffen.

Die Oper über die nubische Prinzessin Aida konnte somit am 24. Dezember des Jahres 1871 in der Dar Elopera Al Misria in Kairo uraufgeführt werden. Nicht nur die Premiere war ein großer Erfolg, mit einem Honorar von hundertfünfzigtausend Goldfranken sollte es sich auch für Verdi lohnen, denn der Betrag wäre umgerechnet heutzutage auch ein Millionenhonorar. Der Verschwendungssucht von Ismail Pascha haben nicht die Opernfreunde die Existenz von Aida zu verdanken, die zu den erfolgreichsten Opern der Welt gehört, sondern auch die erste Oper mit der die Schlossfestspiele Schwerin die Bühne im Alten Garten bespielten, eine Aufführung mit der sich die Schweriner den Weg zu den wichtigsten Opernfestspielen Deutschlands bahnten. Inzwischen sind einige Jahre verstrichen und die letzte Aufführung von Aida war im letzten Jahrtausend, so dass das Mecklenburgische Staatstheater Schwerin bei den nächsten Schlossfestspielen mit einer erneuten Inszenierung dieser Oper an alte Erfolge anknüpfen möchte. Und die Opern von Giuseppe Verdi sind auch noch heutzutage ein Garant für ein hohes Besucherinteresse, wie es auch die Inszenierungen der beiden letzen Jahre belegen.

Mit Nabucco und La Traviata haben die Schlossfestspiele Schwerin 2014 und 2015 die ersten beiden Opern des aktuellen Zyklus mit Opern des italienischen Komponisten aufgeführt, mit Aida ist es dann das dritte Stück, mit der das Schweriner Theater mit der Anziehungskraft von Giuseppe Verdis Opern die Zuschauerränge mit Blick auf das Schweriner Schloss, das in der Abendsonnen eine traumhafte Kulisse bietet, bis auf den letzten Platz füllen möchte. Bisher hat dieser Anspruch recht häufig befriedigt werden, obwohl die Eintrittskarten für die Operninszenierungen des Schweriner Festivals nicht gerade billig sind und wahrscheinlich auch die teuersten Eintrittskarten aller Open-Air-Theateraufführungen von Mecklenburg-Vorpommern sein dürften. Etwas günstiger bekommt man diese in den ersten Monaten des Vorverkaufs, der für die Inszenierung von Aida am 6. Oktober 2015 beginnt. Wer kein Problem mit etwas ungünstigerem Wetter hat, und beziehungsweise oder die besten Plätzte auf der Zuschauertribüne ergattern möchte, sollte rechtzeitig zugreifen, denn schon am ersten Tag gehen für gewöhnlich mehrere tausend Tickets über die Theaterkassen.

Da Ismail Pascha eine ägyptische Oper wollte, fällt die Handlung in eine Zeit, als das Land am Nil noch eine Weltmacht war. Hier lebte am prächtigen Pharaonenhof die äthiopische Prinzessin Aida, die einst von den Ägyptern geraubt und versklavt wurde. Sie ist insgeheimen in den Feldherren Radamès verliebt, der übrigens auch auf sie ein Auge geworfen hat und hofft, wenn er siegreich aus der Schlacht wiederkommen sollte, die Hand der schönen Prinzessin zu erlangen. In dieser soll er die vorrückenden äthiopischen Truppen schlagen, die nach Theben gezogen sind, um die versklavte Prinzessin Aida zu befreien. Diese hat nun ein Problem, denn in der Arie Ritorna vincitor besingt sie ihre Zwickmühle in der sie sich befindet, sich entscheiden zu müssen, wem sie den Sieg wünschen soll. Aber auch in Amneris, der Tochter des Pharaos, hat sie eine Konkurrentin, denn diese hat auch ein Interesse an Radamès, was ihre Lage nicht einfacher macht, denn sie als Sklavin hätte mit einer Prinzessin eine mächtige Feindin gegen sich. Radamès siegt und führt die gefangenen Äthiopier nach Theben, unter denen sich auch ihr König Amonasro befindet.

Amneris weiß nun durch Spionage, dass sie mit Aida um Radamès konkurriert und verhält sich entsprechend intrigant. Sie befiehlt ihr bei den Siegesfeiern teilzunehmen, bei der Radamès umjubelt wird und Amneris ihm den Siegeskranz überreicht. Aidas Vater Amonasro indes gibt sich als einfacher Offizier aus, behauptet den Tod des äthiopischen Königs und bittet um Gnade für seine Soldaten. Aida, die in Tränen ausbricht erreicht eine Zustimmung, Aida und Amonasro müssen aber als Geiseln in Theben bleiben. Radamès erhält vom Pharao die Erlaubnis seine Tochter zu ehelichen, so dass sich Aidas Situation am Königshof nicht in ihrem Sinne entwickelt. Diese wird kritisch als sie ihr Vater dazu drängt, Radamès dazu zu bringen, ihr die Kriegsstrategie der Agypter zu verraten, um dann gemeinsam mit ihr zu fliehen. Radamès lässt sich erweichen, muss aber erkennen, dass auch Radamès seinen Worten gelauscht hat. Es kommt zu einer Auseinandersetzung zwischen den dreien, die Amneris mitbekommt, welche die Wachen alarmiert. Radamès kann sie vor Amonasro schützen, der sie töten will, und lässt sich von den Wachen gefangennehmen, währenddessen Amonasro mit seiner Tochter Aida fliehen kann.

Von einem wirklich guten Ende kann man bei Aida wohl nicht sprechen, obwohl Radamès und Aida letztendlich zusammenkommen. In der Arie O terra, addio besingen die beiden Verliebten den Abschied vom Leben, den sie nun gemeinsam begehen. Auch Aida konnte ohne Radamès nicht leben, so dass sie beschloss, sich in dem dunklen Gewölbe zu versteckten, in dem ihr Geliebter zur Strafe lebendig eingemauert werden sollte. Trotz der düsteren Geschichte sollte nicht nur die Uraufführung ein triumphaler Erfolg für Giuseppe Verdi werden, auch die späteren Inszenierungen spülten viel Geld in seine Kassen, denn er war nicht nur ein guter Komponist, sondern auch ein starker Verhandlungspartner, der trotz seiner exorbitanten Gage keinerlei Rechte an seinen Auftraggeber abtrat. Mit einem so großes Budget, wie das mit dem Ismail Pascha einst Giuseppe Verdi ausstattete, kann Regisseur Georg Rootering nicht dienen, dass er auch mit deutlich weniger Geld auskommen kann, hat er mit den Inszenierungen von Nabucco und La Traviata bewiesen, die allen Erwartungen von Zuschauern und Theaterleitung gerecht wurden.

Kategorie Tickets normal Tickets ermäßigt
A 79.00 Euro 69.00 Euro
B 69.00 Euro 59.00 Euro
C 59.00 Euro 49.00 Euro
Termine
Freitag 8. Juli 2016 21:00 Uhr Samstag 9. Juli 2016 21:00 Uhr Sonntag 10. Juli 2016 21:00 Uhr
Donnerstag 14. Juli 2016 21:00 Uhr Freitag 15. Juli 2016 21:00 Uhr Samstag 16. Juli 2016 21:00 Uhr
Sonntag 17. Juli 2016 21:00 Uhr Donnerstag 21. Juli 2016 21:00 Uhr Freitag 22. Juli 2016 21:00 Uhr
Samstag 23. Juli 2016 21:00 Uhr Sonntag 24. Juli 2016 21:00 Uhr Donnerstag 28. Juli 2016 21:00 Uhr
Freitag 29. Juli 2016 21:00 Uhr Samstag 30. Juli 2016 21:00 Uhr Sonntag 31. Juli 2016 21:00 Uhr
Donnerstag 4. August 2016 21:00 Uhr Freitag 5. August 2016 21:00 Uhr Samstag 6. August 2016 21:00 Uhr
Sonntag 7. August 2016 21:00 Uhr Donnerstag 11. August 2016 21:00 Uhr Freitag 12. August 2016 21:00 Uhr
Samstag 13. August 2016 21:00 Uhr Sonntag 14. August 2016 21:00 Uhr