Beim diesjährigen Stadtradeln, an dem die Universitäts- und Hansestadt Greifswald seit einigen Jahren teilnimmt, wurden mehrere der eigenen Rekorde übertroffen. Dass es darunter auch einen Negativrekord gab, für den die Bürgerschaftsmitglieder verantwortlich waren, wurde geflissentlich ignoriert, denn wie erklärt man den Leuten den Fakt, dass von den insgesamt dreiundvierzig Bürgerschaftsmitgliedern nur sechs an der Aktion teilgenommen haben. Es sind zwar bekanntlich nicht alle aus der Bürgerschaft auf dem Klimaschutztrip, dass aber nur sechs von ihnen beim Stadtradeln mitgemacht haben, spricht nicht unbedingt für ihre Glaubwürdigkeit, schließlich war die Beteiligung der Mitglieder der vorherigen Bürgerschaft deutlich größer.

An Corona dürfte es nicht gelegen haben, denn diese Ausrede klänge angesichts der deutlich gestiegenen Teilnehmerzahl recht lächerlich. Neunhundertfünfundzwanzig aktive Radler, die sich in fünfundsiebzig Teams zusammenfanden, schafften in diesem Jahr eine Gesamtstrecke von 190429 Kilometern, und dass, obwohl es keine Auftaktveranstaltung gab und der Schlusssprint ohne das Fahrradfest der Greifswalder Stadtwerke auskommen musste, welches üblicherweise für mehrere tausend Kilometer verantwortlich war. Oberbürgermeister Dr. Stefan Fassbinder, der selber als einer der dreiunddreißig Stempelritter 225 Kilometer zusammenradelte, schaffte mit seinem Team aus der Greifswalder Stadtverwaltung nur den zehnten Platz, was aber auch daran lag, dass große Teams nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch eine größere Gesamtkilometerzahl zusammenradeln können.

Und so hatte das Gewinnerteam HC Vorpommern Greifswald zwar 27188 Kilometer vorzuweisen, mit 181 Kilometern pro Kopf, sind die 406 Kilometer, welche jedes Teammitglied vom zweitplatzierten BS Eichenbrink eine deutlich niedrigere Leistung. Mit ihren 702 Kilometern pro Radler hatte dann aber das dreiköpfige Team Verstappen in der Einzelwertung die Nase vorn. Zumindest hat Corona die Leute motiviert sich aufs Fahrrad zu setzen und damit etwas für ihre Gesundheit und Fitness zu tun, merkte Oberbürgermeister Dr. Stefan Fassbinder bei der Pokalübergabe an, der sich positiv überrascht über die neuen Rekorde zeigte. Die von ihm überreichten Pokal wurden übrigens von den Kunstwerkstätten gefertigt, jeder für sich ein originell gestaltetes Unikat.