Am Südbahnhof soll eine öffentliche Toilette gebaut werden

Toilette am Südbahnhof (Plan UHGW)
Toilette am Südbahnhof (Plan UHGW)

Warum nicht gleich so? Die Frage ist durchaus berechtigt, denn schließlich wurde der am Südbahnhof befindliche Busbahnhof erst vor wenigen Jahren aufwendig umgestaltet. Mehr als eine halbe Million Euro nahm die Stadt für diese Baumaßnahme in die Hand, ein wichtiges Detail blieb bei den Planungen aber unberücksichtigt. Offensichtlich verspüren nur die Busfahrer von Zeit zu Zeit ein natürliches Bedürfnis sich zu erleichtern, denn für eine öffentliche Toilette, welche die Fahrgäste nutzen können, fand man nur recht fadenscheinige Ausreden. Dabei besteht an diesem Standort eine besonders große Nachfrage, da in der unmittelbaren Nachbarschaft keine öffentlichen Toiletten verfügbar sind. Der Bahnhof Greifswald-Süd, der bahnrechtlich eigentlich auch nur ein Haltepunkt ist, verfügt über keine solche Einrichtung, ein größeres Einkaufszentrum mit einer Kundentoilette fehlt ebenso.

So blieb dem Vorsitzenden zuständigen Ortsteilvertretung Peter Multhauf eigentlich nur noch die Option, bei jeder möglichen Gelegenheit auf diesen Mangel aufmerksam zu machen und für diesen Standort eine öffentliche Toilette zu fordern. Offenbar haben diese Bemühungen endlich zum Ziel geführt, denn die Stadtverwaltung hat inzwischen die dazugehörigen Baupläne veröffentlicht. Auf der Agenda der Stadt steht bekanntlich der Bau von mehreren öffentlichen Toiletten, so sollen in Eldena, Wieck und am Museumshafen weitere Einrichtungen entstehen, der Standort am Südbahnhof wurde aber priorisiert, so dass in den nächsten Wochen dieser Bau in den dafür zuständigen Gremien thematisiert wird. Über den Standort selbst dürfte wohl wenig Diskussionsbedarf bestehen, schließlich bietet der von der Stadtverwaltung angedachte Platz direkt neben der Toilette der Busfahrer die einzige Alternative, denn hier befinden sich nicht die dafür notwendigen Anschlüsse, es ist auch der einzige Platz den man städtebaulich entsprechend nutzen kann.

Zudem soll eine Errichtung auf dem Gelände der Bahn nicht möglich sein. Billig ist ein solches Toilettenhäuschen nicht gerade, denn die knapp fünfzehn Quadratmeter große Bedürfniseinrichtung sollen nach dem derzeitigen Planungsstand etwa 163000.00 Euro kosten. Das liegt unter anderem an der geplanten Anti-Vandalismus-Ausführung, bei der die Außentüren, die Sanitärobjekte und der klappbare Baby-Wickeltisch aus Edelstahl bestehen. Da die größere der beiden Kabine barrierefrei sein soll, wird diese über einen Behindertennotruf sowie einen automatischen Türantrieb verfügen. Für die Beleuchtung sollen LED-Lampen in Einsatz kommen, welche in der Decke integriert werden. Durch die Beschichtung des Fußbodens mit Kunstharz soll dieser leichter zu reinigen sein, die notwendige Heizung der Räume soll wiederum mittels einer Fußbodenheizung realisiert werden. Die Einrichtung selbst ist zweigeteilt und besteht aus einem kleinen separaten Toilettenraum mit einem Urinal und einem behindertengerechten Toilettenraum in dem auch der Babywickeltisch integriert ist.

Das Gebäude selbst besteht aus einer selbsttragenden Stahlbeton-Konstruktion mit schalungsglatter Sichtbetonfassade auf der ein wetterfester Anstrich aufgetragen wird. Hinzu kommt ein wärmegedämmtes Flachdach, welches über eine integrierte, innenliegende Dachentwässerung verfügen soll. Umsonst wird die Nutzung des neuen Toilettengebäudes nicht sein, wie auch bei den übrigen von der Stadt betriebenen öffentlichen Toilettenhäuschen, derzeitig gibt es eigentlich nur das im Volksmund als Ufo betitelte Toilettenhäuschen am Mühlentor, soll dieses kostenpflichtig sein. Dafür soll dieses Gebäude über eine zentrale Schließanlage verfügen, mit der man per Zeitschaltuhr die Öffnungs- und Schließzeiten regeln kann. Den Zutritt sollen dann elektromechanische Münzautomaten regeln. Auf die Öffnungszeiten und die mögliche Nutzungsdauer soll nach Aussagen der Stadt ein Hinweisschild aufmerksam machen.