Dass es dem Landkreis Vorpommern-Greifswald finanziell nicht gerade gut geht, ist weitläufig bekannt, mit dem Erwerb zweier in der Feldstraße befindlichen Immobilien möchte dieser nun das jährliche Defizit etwas verringern und dabei gleichzeitig die Bürgernähe verbessern. Wie der Landkreis Vorpommern-Greifswald am Mittwoch mitteilte, ist der zuvor durch den Kreistag abgesegnete Kaufvertrag inzwischen notariell beglaubigt worden, so dass mit dem Umbau der beiden Gebäude als Erweiterung des Greifswalder Verwaltungssitzes zeitnah begonnen werden kann. Hierfür sind die beim Kauf miterworbenen Planungsleistungen des ehemaligen Eigentümers sehr hilfreich, der diese für den angedachten Umbau des einstigen Creativhaus-Hotels zu einem Bürogebäude schon längerer Zeit veranlasst hatte.
Das zweite durch diesen Kauf erworbene Gebäude ist das schon als Landratsamt genutzte Haus in der Feldstraße, in welchem derzeitig neunzig Arbeitsplätze untergebracht sind. Durch die geplante Erweiterung sollen weitere Arbeitsplätze hierher verlagert werden, die derzeitig noch an anderen Standorten in der Stadt zu finden sind. Zu diesen Ämtern gehört unter anderem das Gesundheitsamt, welches derzeitig noch in einem alten Gebäude in der Stralsunder Straße untergebracht ist. Dass der Kreistag diesem Geschäft zugestimmt hat, liegt an der Tatsache, dass es deutlich billiger ist, die besagten Gebäude zu erwerben und den Bedürfnissen entsprechend zu einem Verwaltungssitz umzubauen, statt die Gebäude zu mieten, da aufgrund der günstigen Zinslage der Betrag der zu zahlenden Zinsen deutlich niedriger ausfällt, als die derzeitige Miete für das schon genutzte Bürogebäude.
Da mit dem Umzug der derzeitig noch auf verschiedene Standorte verteilten Ämtern des Landkreises auch für diese zukünftig die Mietzahlungen wegfallen, fällt der Einspareffekt dieses Geschäftes deutlich höher aus. 4,9 Millionen Euro hat sich der Landkreis den Erwerb der Immobilien kosten lassen, etwa dieselbe Summe wird er anschließend noch in die Hand nehmen müssen, um die geplanten Umbauten finanzieren zu können. Da zu den erworben Gebäuden auch die umliegenden Flächen gehören, sollte der neue Verwaltungssitz hoffentlich auch über ausreichend Parkplätze für den zu erwartenden Besucherverkehr verfügen. Aber nicht nur in Greifswald wird es zu baulichen Veränderungen kommen, auch bei den Verwaltungssitzen in Anklam und Pasewalk sollen ähnliche Einsparpotenziale genutzt werden.
So beabsichtigt die Verwaltung des Landkreises Vorpommern-Greifswald beispielsweise die in der Demminer Straße und der Leipziger Allee befindlichen Standorte in Anklam im kostengünstigen Rahmen baulich zu ertüchtigen. Dadurch können anschließend die in der Bluthsluster Allee und der Ellbogenstraße befindlichen Standorte aufgegeben und die maroden Altbauten verkauft werden. Da die in Pasewalk angesiedelten Ämter die ehemalige Kürassierkaserne räumlich nicht auslasten, soll durch einen Einzug des Pasewalker Job-Centers der Leerstand im Gebäudekomplex deutlich reduziert werden. Langfristig sollen mit dem so deutlich verkleinerten und sanierten Immobilienbestand des Landkreises Kosten eingespart und so der Haushalt aus den roten Zahlen gebracht werden.