Polizeimeldungen 02/2023

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Versuchte gefährliche Körperverletzung

08. Februar 2023 Ein Fahrradfahrer wurde heute Morgen in Greifswald von einem Unbekannten vermutlich mit einer Softair-Waffe beschossen. Die Kugel steckte noch im Helm. Verletzt wurde der Mann ein Glück nicht. Nach ersten Erkenntnissen befuhr der einundsiebzigjährige Deutsche heute Morgen gegen 07:00 Uhr die Pappelallee aus Richtung Koitenhäger Landstraße kommend in Richtung Karl-Liebknecht-Ring. Etwa hundert Meter hinter der Unterführung bei der Koitenhäger Landstraße, vernahm er plötzlich einen lauten Knall, konnte jedoch keine weiteren Beobachtungen machen und setzte seine Fahrt fort. Als er schließlich wenig später seine Arbeitsstelle erreichte, fiel ihm auf, dass eine etwa drei Millimeter große Metallkugel in seinem Fahrradhelm steckte. Er benachrichtigte zur weiteren Klärung die Polizei. Der Mann hat dank seines Helms ein Glück keine Verletzung davongetragen. Ohne Helm hätten durch den Beschuss erhebliche Verletzungen herbeigeführt werden können. Die Kriminalpolizei ermittelt nun wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung und bittet die Bevölkerung um Mithilfe. Zeugen, die Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich an das Polizeihauptrevier Greifswald unter 03834 540-224, die Internetwache der Landespolizei M-V unter www.polizei.mvnet.de oder aber jede andere Polizeidienststelle zu wenden.

Kein „Trend“ zum Nachmachen

03. Februar 2023 Gestern kurz vor Mitternacht hat sich ein Mann im Revier Malchin gemeldet: Bei ihm in einem Dorf bei Altentreptow komme es gerade zu einer häuslichen Gewalt. Die Situation war recht unklar, das Telefonat abgehakt, ein Rückrufversuch der Polizei scheiterte. Vorsichtshalber wurden Beamte zum vermeintlichen Tatort hingeschickt und trafen tatsächlich auf einen jungen Mann – bei dem aber alles in Ordnung war. Er wurde scheinbar Opfer von „swatting“, einem „Trend“ aus den USA, der in anderen Bundesländern bereits mehrfach die Polizei auf Trab gehalten hat. Es ist der erste Fall dieser Art im Bereich des Polizeipräsidiums Neubrandenburg. Allerdings gab es in Waren (Müritz) fast zeitgleich heute Nacht auch so einen Fake-Anruf im Revier, der Gott sei Dank nicht in einem Einsatz endete.

„Swatting“ soll dazu führen, dass bei Leuten plötzlich die Polizei an der Haustür klingelt, weil es dort angeblich zu einer Straftat kommt. Manchmal werden dabei so dramatische Szenen am Telefon vorgespielt, dass es bereits zu SEK-Einsätzen in Deutschland kam, die im Nachhinein unbegründet waren, weil der gemeldete Sachverhalt ein Fake war. Insbesondere in der Online-Gamer-Szene suchen sich die Täter ihre Opfer aus, da sie dort an Klarnamen und Adressen gelangen und sich einen Spaß daraus machen, andere Spieler in solche Situationen zu bringen.

Die Spezialeinheit in den USA – ähnlich wie unser SEK – heißt dort abgekürzt „Swat“. Daher kommt auch der Name „Swatting“, also soviel wie, jemandem Spezialeinheiten bzw. Polizeikräfte auf den Hals hetzen. Das Ganze ist natürlich überhaupt nicht lustig und kann schlimme Folgen haben. Zum einen sind Einsatzkräfte zu vermeintlichen Tatorten unterwegs, während zeitgleich echte Verbrechen passieren, zu denen die Streife dann nicht geschickt werden kann. Zum anderen werden ahnungslose Menschen im Zweifel in Verruf gebracht, wenn für die Nachbarschaft sichtbar plötzlich die Polizei bei ihnen angerast kommt.

Ganz zu schweigen von extremen Folgen eines Falls von „swatting“ in den USA: Dort wurde sogar durch so eine vorgetäuschte Straftat ein Familienvater erschossen, weil man ihn für einen Täter hielt. Das Vortäuschen einer Straftat ist strafbar und wird konsequent mit allen möglichen Mitteln verfolgt. Wer im Freundeskreis mitbekommt, dass jemand so eine Idee umsetzen möchte, sollte denjenigen lieber davon abhalten, statt ihn zu so einer „idiotischen Aktion“ zu ermutigen.